Süddeutsche Zeitung

Übergangslösung für mehrere Jahre:Kinderkrippe im Pavillon

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Markt Indersdorf benötigt zusätzliche Betreuungsplätze

Die Gemeinde Markt Indersdorf muss kurzfristig neue Plätze für die Kinderbetreuung schaffen. Die Einschreibung in den gemeindlichen Tageseinrichtungen Anfang März hat ergeben, dass derzeit mindestens zwölf Plätze fehlen. Auch die Kindertagesstätten anderer Träger bringen nicht alle Anmeldungen unter. Die Gemeinde will deshalb einen Pavillon kaufen, der Platz für etwa 50 Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren bietet. Auf lange Sicht ist der Bau einer neuen Kindertagesstätte geplant.

Der Pavillon soll so lange als Übergangslösung dienen, bis der Neubau realisiert werden kann. "Das wird aber noch einige Jahre dauern", stellte Bürgermeister Franz Obesser (CSU) im Gemeinderat fest. Weil es nicht nur in den Krippen, sondern auch in den Kindergärten zu viele Anmeldungen gibt, ist in dem Pavillon zunächst eine Mischgruppe für zwei- bis vierjährige Kinder geplant. Maximal bietet das Gebäude zwei Gruppen mit insgesamt 50 Kindern Platz. Durch den Zuzug junger Familien in den neuen Baugebieten wird der Bedarf an Betreuungsplätzen wohl weiter steigen. Würde die Gemeinde einen Pavillon oder Container mieten, müsste sie für zwei Jahre mindestens 165 000 Euro zahlen, erklärte Kämmerer Thomas Koch im Gemeinderat. Der Kauf eines Pavillons, den die Verwaltung im Auge hat, würde 578 000 Euro inklusive Außenanlage kosten. Das Gebäude ist mit einer Lärchenholzfassade ausgestattet und bietet eine gute Aufenthaltsqualität. Bürgermeister Obesser favorisiert einen Kauf. "Wenn die anderen Einrichtungen saniert werden, brauchen wir ein Ausweichquartier." Auch Hans Lachner (CSU) plädiert für den Kauf eines Pavillons: "Das ist zwar viel Geld, aber es gibt keine Alternative." Eine Förderung will die Gemeinde nicht in Anspruch nehmen, um den Zuschuss für den Neubau einer Kindertagesstätte nicht zu verlieren. "Da kommt unter dem Strich mehr raus", so Olaf Schellenberger (CSU). Einstimmig beschloss der Gemeinderat, den Kauf eines Pavillons ohne Förderung für zwei Gruppen auszuschreiben. Das Gebäude soll im Gewerbegebiet aufgestellt und mit Fernwärme aus dem vorhandenen Netz versorgt werden. Auch im Haus für Kinder wird es künftig eng. Eine verlängerte Mittagsbetreuung für Schulkinder soll Entlastung bringen.

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SZ vom 23.03.2018 / sto
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