Süddeutsche Zeitung

Schulen:Kindergerechter Pausenhof

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Kreisrätinnen setzen sich für den Zustand der Greta-Fischer-Schule ein

Der Pausenhof der Greta-Fischer-Schule in Dachau soll "kindergerechter" werden. Das zumindest fordern die Kreisrätinnen Stephanie Burgmaier (CSU), Marese Hoffmann (Grüne), Marianne Klaffki (SPD), Martina Purkhart (Freie Wähler) und Lena Wirthmüller (Bündnis für Dachau) in einem gemeinsamen Antrag. Bei einer Besichtigung der Landkreisschulen sei vor allem im Vergleich mit den "hervorragenden Neubauten" in Odelzhausen und Markt Indersdorf der schlechte Zustand der Dachauer Förderschule aufgefallen. Im Gespräch mit Schulleiterin Viktoria Spitzauer habe diese vor allem herausgestellt, dass ihre Schülerinnen und Schüler "keine Fürsprecher" hätten. Diese Rolle wollen nun die Kreisrätinnen übernehmen. Sie empfehlen zu diesem Zweck die Bildung einer Arbeitsgruppe aus Lehrern und Verwaltung, "um Vorschläge für die Außenanlagen zu generieren, inklusive Kostenschätzung und diese zeitnah dem Schulausschuss zur Entscheidung vorzulegen".

Doch was ist eigentlich genau das Problem? "Der Pausenhof befindet sich in einem desolaten Zustand", schreibt Hoffmann in der Antragsbegründung. "Mit kargen Kiesuntergrund und ein paar Holzkisten und -balken entspricht er keineswegs dem Bedarf für gute Bewegungsmöglichkeiten, den gerade Kinder mit Förderbedarf haben", so die Kreisrätin weiter.

Ganz einfach sind die Eigentumsverhältnisse in diesem Fall nicht, auch das ist den Antragsstellerinnen bewusst: Eigentümer der Pausenhoffläche ist nämlich die Stadt Dachau und von dieser wird die Vorgabe gemacht, den Pausenhof für das jährliche Volksfest als Stellfläche für Schaustellerwohnwagen nutzen zu können. "Trotz dieser Vorgaben ist eine andere Gestaltung des Pausenhofs möglich", davon sind die Kreisrätinnen überzeugt und halten diese für unabdingbar, wenn man die Gleichbehandlung der Schülerinnen und Schüler der Förderschule mit jenen an anderen Landkreisschulen sicher stellen wolle. Sie fordern deshalb folgende Maßnahmen: Die Schaffung eines Untergrunds, auf dem das Hinfallen nicht zu starken Verletzungen führt. Sitzgelegenheiten, die zur Kommunikation untereinander einladen. Möglichkeiten zum Klettern und Balancieren, sowie eine darüber hinausgehende "bewegungsanregende Gestaltung" und eine Begrünung des Pausenhofs.

Die Kinder und Jugendlichen, die die Greta-Fischer-Schule bis zur 9. Jahrgangsstufe besuchen, haben einen sonderpädagogischen Förderbedarf. Gerade für diese Zielgruppe sei ein gut gestalteter Pausenhof für die "individuelle Förderung, dem Ausbau von Sozialkompetenz im miteinander spielen und Bewegung für gutes Lernen unabdingbar". Zumal zwar die "Verbesserung der Schulgebäudesituation" in Planung sei, aber bis zur "finalen Realisierung" vermutlich noch einige Jahre vergehen würden. Daher solle eine Neugestaltung des Pausenhof "davon unabhängig und zeitnah" erfolgen.

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SZ vom 11.11.2021 / SZ
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