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Regionalplan:Schwabhausen strebt zu Größe

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Gemeinde will im Regionalplan "Hauptsiedlungsraum" werden

Die Gemeinde Schwabhausen möchte im Regionalplan München künftig als "Hauptsiedlungsraum" anerkannt werden. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Derzeit läuft ein Beteiligungsverfahren für die Fortschreibung des Regionalplans, innerhalb dessen die Kommunen ihre Wünsche und Vorstellungen äußern können. Laut Landesentwicklungsplan werden "Teilräume an Entwicklungsachsen oder an leistungsfähigen Verkehrswegen" als sogenannte Hauptsiedlungsräume ausgewiesen. Diese Voraussetzungen seien in Schwabhausen gegeben, erklärte Bürgermeister Josef Baumgartner (FW) in der Sitzung: Schließlich habe die Gemeinde direkten Anschluss an das Münchner MVV-Netz durch die S-Bahnhöfe in Arnbach und Schwabhausen.

Baumgartner plädierte deshalb dafür, sich um eine Anerkennung als Hauptsiedlungsraum zu bemühen; andernfalls ergäben sich möglicherweise Nachteile für die Gemeinde. Unterstützung bekam Baumgartner von Georg Hillreiner (CSU), der auf den in der Gemeinde herrschenden "Siedlungsdruck" verwies. Anderer Meinung war Maximilian Patzelt (FWS): Man setze sich mit einer entsprechenden Ausweisung im Regionalplan "einem Riesendruck aus". Patzelt erinnerte daran, dass sich die Bevölkerung bei den Veranstaltungen des Dialogforums "Zwischen Dorf und Metropole" ausdrücklich für ein "organisches Wachstum" ausgesprochen habe.

Für eine Anerkennung als Hauptsiedlungsraum plädierte einer von Patzelts Fraktionskollegen: Hans Bopfinger glaubt, dass die Anerkennung als Hauptsiedlungsraum "Möglichkeiten in der Zukunft eröffnet", auf die man nicht verzichten solle. "Wir machen eine Tür auf - und ob wir später durch sie durchgehen, ist eine andere Sache". Er jedenfalls könne in einer entsprechenden Ausweisung "keine negativen Aspekte erkennen." Mit vier Gegenstimmen entschied der Rat, sich für die Anerkennung als Hauptsiedlungsraum einzusetzen. In Petershausen hatte es zuvor schon massive Kritik am Regionalplan gegeben, weil die Gemeinde darin als "ländlicher Raum" eingestuft worden war.

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Quelle:
SZ vom 27.05.2016 / RZ
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