Süddeutsche Zeitung

Neuer Gemeinderat:Spagat zwischen Stadt und Dorf

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Robin Drummer ist neuer SPD-Gemeinderat in Karlsfeld

Es war ein trauriger Tag, als im September der Platz von Hiltrud Schmidt-Kroll am Ratstisch frei blieb. Jahrzehntelang hatte sie sich für Karlsfeld und die SPD engagiert - mit ganzer Kraft. Die Lücke, die sie hinterlässt, bleibt. Doch das Leben geht weiter - auch für die Genossen. Ihr Platz am Ratstisch ist nun wieder besetzt: Für Robin Drummer ist es nicht leicht. "Ich wäre gern unter anderen Umständen in den Gemeinderat gekommen", sagt er. Der 28-Jährige ist in Dachau geboren, in Karlsfeld aufgewachsen und tief verwurzelt. Beruflich ist er Projektleiter im Elektrohandwerk, privat noch nicht ganz fest gebunden. "Ich habe seit fünf Jahren eine Freundin", sagt er. Politisch betrachtet ist Drummer noch unverbraucht. Er hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, nach vier Jahren noch nachzurutschen. Aber jetzt ist er will sich einbringen, Karlsfeld mitgestalten. "Vielleicht bekomme ich jetzt mit, wieso manche Sachen nicht funktionieren. Und vielleicht gibt es ja Schrauben, die nachgestellt werden können", sagt Drummer.

"Karlsfeld entwickelt sich", sagt er. Einerseits findet er das gut, aber es ist ihm auch wichtig, den "Spagat zwischen Stadt und Dorf hinzubekommen". Denn er findet es gut, dass die rasant wachsende Gemeinde ein bisschen von beidem hat. "Das Ländliche ist noch da", sagt er. "Man kennt alle." Das vermittelt ihm Heimatgefühl, deshalb will Drummer auch in Karlsfeld bleiben. "Die interessante Herausforderung ist es, keins zu vernachlässigen, das Städtische nicht und das Ländliche auch nicht", umreißt er die Aufgabe der Kommunalpolitiker. Eine der größten Herausforderungen wartet bereits auf den Gemeinderatsneuling und seine Kollegen: die Planungen auf dem knapp vier Hektar großen Ludl-Grundstück. "Ich finde den Entwurf gut", sagt Drummer. "An der Stelle passt das Städtische." Dahinter fange dann das Land wieder an, der Acker. Das gefällt ihm.

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Quelle:
SZ vom 19.12.2018 / cb
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