Süddeutsche Zeitung

Nachhaltigkeit:Fairer Kaffee in Petershausen

Lesezeit: 1 min

Ein Vortrag informiert über den Anbau im Hochland Tansanias

Woher der Petershausener Fairtrade-Kaffee kommt, das hat Klaus Veeh vom Verein Würzburger Partnerkaffee, auf einer Reise nach Afrika im November erfahren. An diesem Mittwoch, 27, März, erzählt er davon in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Kemmoden-Petershausen in der Rosenstraße 9. Beginn ist um 19 Uhr. Veeh hat die Kooperative Mahenge Amcos besucht, die hochwertigen Arabica-Kaffee anbaut. Er wird mit Videos und Fotos vom Leben der Kaffeebauern berichten und von den Verbesserungen, die ihnen der Faire Handel bringt.

Ein wesentliches Thema des Abends ist damit auch das "internationale Handelssystem, das in einer auf Wettbewerb und Wachstum basierenden Wirtschaft Menschen zu Kostenfaktoren macht, die es möglichst gering zu halten gilt". So teilt es der Veranstalter mit. "Die damit verbundenen Arbeitsbedingungen zwingen Menschen oft zum Verlassen ihrer Heimat, entweder innerhalb ihres Landes, in ein Nachbarland oder nach Europa", heißt es weiter in der Mitteilung vom Fairkaufladen Petershausen. Fairer Handel als kleine Nische in der Weltwirtschaft beweise seit Jahrzehnten, dass ein Handel, dessen Priorität in der Berücksichtigung von Menschenrechten, der Einhaltung von Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, der Zahlung von Mindestpreisen und auf gegenseitigem Respekt beruht, funktionieren könne.

Neben dem Vertrieb über Weltläden und den konventionellen Handel haben sich seit einigen Jahren auch Kommunen und ganze Landkreise als wichtige Akteure und Multiplikatoren der Fairhandelsbewegung etabliert. Der noch in Zeiten von Bürgermeister Günther Fuchs eingeführte fair gehandelte "Petershausener Kaffee" wird mittlerweile über Geschenkkörbe von Gemeinde und Geschäften verbreitet, öffentlich als Geschenk überreicht, bei Gemeinde-, Vereins- und Kirchenfesten ausgeschenkt. Petershausen bezieht den fairen Kaffee vom Verein Würzburger Partnerkaffee e.V. Dieser unterstützt zudem mit einem kleinen Solidaritätszuschlag auf den Kaffee Hilfe zur Selbsthilfe-Projekte in Tansania. Förderschwerpunkte sind Bildung, Ausbildung, Frauen, Wasserversorgung, Gesundheit und gesundheitliche Aufklärung.

Der Abend soll anschaulich vermitteln, wie Kaffeeanbau - in diesem Fall Hochland-Arabica in Tansania - und die Weiterverarbeitung zu verschiffungsfertigem Rohkaffee und die besondere Form der Röstung funktionieren. Eingegangen wird auch auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der geplanten Umstellung auf Bioanbau oder dem Klimawandel, der auch in Afrika den Kaffeeanbau vor eine große Herausforderung stellt. Begleitet wird der Referent und Geschäftsführer von Würzburger Partnerkaffee e.V. Klaus Veeh von Katharina Lang. Sie hat Afrikanistik studiert, Kisuaheli gelernt und eine Zeitlang mit den Kaffeebauern gelebt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4384365
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 27.03.2019 / SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.