Süddeutsche Zeitung

Landkreis Dachau:Dicke Luft in Dachau

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Stadt lässt Schadstoffe in mehreren Straßen messen.

Helmut Zeller

Nicht nur in München, auch in Dachauer Straßen erreicht die Stickstoffdioxid-Belastung bedenkliche Ausmaße. Stadtrat Helmuth Freunek (CSU) warnte im Umweltausschuss: Die Werte seien bei früheren Messungen teilweise sehr hoch gewesen. "Das müssen wir unbedingt im Auge behalten." Freunek bezog sich auf Untersuchungen des Landesamts für Umwelt, das Überschreitungen des EU-Grenzwerts in Dachau wie auch in der Münchner Straße in Karlsfeld festgestellt hat. Diese Messungen liegen aber Jahre zurück. Jetzt packt die Stadt Dachau aber das Problem an: Der Umweltausschuss sprach sich einstimmig für eine Untersuchung der Schadstoffbelastung in besonders verkehrsreichen Straßen aus. Dazu gehören die Münchner Straße, Mittermayerstraße, Sudetenlandstraße, Schleißheimer Straße und - auf eine Anregung von ÜB-Stadtrat Franz-Xaver Vieregg - auch die Schillerstraße. Untersucht werden sollen auch Im Lus, Enzianstraße und Hermann-Stockmann-Straße sowie im Gewerbegebiet Schwarzer Graben die Rudolf-Diesel-Straße und die Kopernikusstraße.

Im Oktober 2010 hatte der Umweltausschuss die Verwaltung beauftragt, Kosten und Voraussetzungen einer Messung der Luftschadstoffe, Feinstaub und vor allem Stickoxide, in Dachau zu klären. Vor allem sollte dabei auch die Möglichkeit geklärt werden, ob man in der Stadt eine mobile Messstation installieren kann. Bauamtsleiter Michael Simon brachte nun gute Nachricht in die Sitzung des Umweltausschusses: Der Stadt Dachau kostet die Messung keinen Cent. Die Stadtverwaltung gibt nun die Daten zur Verkehrserhebung an das Landesamt für Umwelt in München weiter. Die Behörde nimmt dann Schadstoffberechnungen in den ausgewählten Straßen vor und entscheidet auf dieser Grundlage, ob weitere Messungen nötig sind.

Eine mobile Messstation allerdings könne das Landesamt nicht kostenlos zur Verfügung stellen. Diese Messstationen würden vorrangig in Luftkurorten und touristisch wichtigen Orten eingesetzt, sagte Simon. Die Kosten sind nicht unerheblich: Sie belaufen sich auf 100 000 bis 150 000 Euro. Dazu würden noch Wartungskosten von maximal 40 000 Euro pro Jahr kommen.

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Quelle:
SZ vom 02.12.2011
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