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Kultur in Dachau:Kunstweg in Altomünster bleibt bis Pfingsten

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Gemeinde Altomünster plant zudem weitere Kulturprojekte

Von Horst Kramer, Altomünster

Der Kulturausschuss des Altomünsterer Marktgemeinderats hat bei seinem ersten Treffen in diesem Jahr zwei Projekte angestoßen, die unmittelbar mit der Corona-Pandemie zu tun haben: eine Aktion mit Freiluft-Musik auf dem Marktplatz und eine kontaktfreie Buchtausch- und Ausleihstation in einer ausrangierten Telefonzelle. "Alle hungern nach Kultur", erklärt die Ausschussvorsitzende Susanne Köhler (FDP).

Sie macht diese Einschätzung auch am Erfolg des Kunstwegs im Altowald fest, der von ihr und der Kabarettistin Martina Schwarzmann ins Leben gerufen wurde und zahlreiche Besucher nach Altomünster lockt. Auf dem Kunstweg sind vornehmlich Bilder und Zeichnungen vom Hobbymalerinnen und Hobbymalern, Jugendlichen und Kindern zu sehen. Denselben Ansatz verfolgt Köhler auch mit ihren Marktplatz-Konzerten, die an den Sommerwochenenden über die Bühne gehen könnten. "Ob ein Kind zeigen will, was es auf der Blockflöte schon kann, oder ein Profimusiker, der PR in eigener Sache machen möchte, ist dabei ganz egal", sagt Susanne Köhler. Sofern Künstler wie Publikum sich an eine Regel halten: "Alle müssen die jeweils gültigen Abstands- und Hygienevorgaben beachten." Deswegen sei bei den gegenwärtigen Inzidenzzahlen auch noch nicht an Freiluft-Musik zu denken, sagt Köhler. "Bis zum Startschuss müssen wir noch etwas warten." Die Verwaltung hat schon Bedenken gegenüber regelmäßigen publikumswirksamen Veranstaltungen auf dem Marktplatz angedeutet, schon allein wegen des Verkehrs. Köhler ist die Problematik bewusst: "Natürlich müssen auch die Interessen der Anwohner und Geschäftsleute berücksichtigt werden, ebenso wie versicherungsrechtliche Fragen."

In jeder Hinsicht unbedenklich ist das zweite Projekt, dass Köhler und der Kulturausschuss angehen wollen: die Einrichtung einer Bücherbörse und Bücherausleihe in einer alten Telefonzelle. "Die Telefonzelle haben wir schon. Außerdem zwei Bücherfans, die sich darum kümmern wollen", erklärt die Kultur-Gemeinderätin. "Das einzige, was uns noch fehlt, ist ein Platz."

Dafür bleibt der Kunstweg der Altomünsterer Bevölkerung noch bis auf weiteres erhalten. Köhler erklärt: "Das Projekt ist ja ein Pandemie-Produkt. Unsere Hoffnung war, dass die Lage bis Ostern besser wird und wir die Bilder danach abhängen können. Nun haben wir die dritte Welle, und so haben wir uns entschlossen, die Werke erst nach Pfingsten abzubauen." Was anschließend mit den Kunstwerken passieren soll, ist noch unklar. Einige Werke gehen an ihre Schöpfer zurück. "Vielleicht können wir die Bilder ja für einen guten Zweck versteigern", meint Köhler.

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Quelle:
SZ vom 12.05.2021
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