Süddeutsche Zeitung

Hebertshausen:Anpassung an EU-Vorgaben

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Gemeinde Hebertshausen überarbeitet Einheimischenmodell

Damit Bürger am Ort ein Haus bauen und weiter in der Heimat wohnen können, vergibt die Gemeinde in Neubaugebieten auch vergünstigte Flächen im Einheimischenmodell. Weil die Auswahl-Kriterien dafür nicht mehr zeitgemäß waren, hat der Gemeinderat sie nun überarbeitet. Über das Ergebnis der Beratungen aus nicht-öffentlicher Sitzung informierte Rathauschef Richard Reischl (CSU) im Gemeinderat. "Die Regeln sind jetzt auch mit den neuen EU-Vorgaben konform", sagte der Bürgermeister: Künftig kann ein vergünstigtes Grundstück erhalten, wer mindestens fünf Jahre in Hebertshausen lebt oder dort früher so lange gewohnt hat. Auch wurden die Einkommensgrenzen angehoben - Paare, die sich bewerben, können bis zu 120000 Euro im Jahr verdienen - Bewerber dürfen Ersparnisse zurückgelegt haben. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass im Speckgürtel von München gut verdient wird und ein Hausbau finanziert sein will.

Doch mehr Chancen auf die Zuteilung eines Bauplatzes haben Bürger mit niedrigem Einkommen, die gestaffelte Bonuspunkte erhalten. In der Rangliste nach oben rutschen per Punktewertung auch Hebertshausener, die viel länger als fünf Jahre im Ort leben, im Dorf seit langem arbeiten, Kinder haben oder einen Angehörigen pflegen. Anders als früher gibt es für ehrenamtliches Engagement in Vereinen keinen Bonus mehr. Die Bewertung sei in der Praxis zu kompliziert gewesen, erklärt der Rathauschef.

Die neuen Kriterien werden sich bereits demnächst in der Praxis bewähren müssen. In Unterweilbach und am Höllberg in Hebertshausen sind Neubaugebiete mit Grundstücken im Einheimischenmodell in Planung. Alle Bürger, die sich dafür interessieren, können sich bei der Gemeinde bewerben. Wer schon auf einer Warteliste vorgemerkt ist, wird persönlich angeschrieben.

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Quelle:
SZ vom 24.03.2017 / pes
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