Süddeutsche Zeitung

Haimhausen:1250 Jahre Haimhausen

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Die Gemeinde feiert die erste urkundliche Erwähnung des Ortes.

Von Carolin Gruber, Haimhausen

Mit einem Festakt im Goldenen Saal des Schlosses hat die Gemeinde Haimhausen die erste urkundliche Erwähnung des Ortes vor 1250 Jahren gefeiert. Dazu kamen in dem hohen Raum mit den goldenen Wänden und der kunstvoll bemalten Decke einige Dutzend geladene Gäste zusammen, darunter Politiker wie der stellvertretende Landrat Helmut Zech und der Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath (beide CSU).

Nach der Begrüßung durch Marja-Leena Varpio, Vorsitzende des Haimhauser Kulturkreis e.V., folgte ein schauspielerischer Akt: Bernhard Skrabal, ehemaliger Pastoralreferent im Pfarrverband Fahrenzhausen-Haimhausen, spielte die Übergabe der Schenkungsurkunde Haimhausens an den Freisinger Bischof im Jahre 772 nach. Damals schenkte der germanische Adlige Rihpert dem Bistum Freising fünf Orte, darunter Haimhausen. Man vermutet heute, dass Rihpert dadurch auf die Vergebung seiner Sünden hoffte. Um die Schenkung nachzustellen verkleidete sich Skrabal als Herold samt dunkelgrünem Umhang und überreichte den Übergabebrief würdevoll an den Haimhauser Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU).

"Geschichte ist eine Klammer, die den Menschen zusammenhält"

Felbermeier betonte, wie wichtig Heimat und Historie für die Gemeinde sind. "Geschichte ist eine Klammer, die den Menschen zusammenhält", so der Bürgermeister. Helmut Zech, der auch Bürgermeister der Gemeinde Pfaffenhofen an der Glonn ist, wies in seiner Ansprache auf Haimhausen als besondere Region hin und wünschte den Haimhausern für die Zukunft "Mut, und den Blick nach vorne". Zusätzlich zu den Grußworten gab es Festvorträge von Historiker Wilhelm Liebhart und Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler.

Außerdem wurde ein Buch über die Haimhauser Historie vorgestellt: über mehrere Jahre hinweg hatte der Haimhauser Arbeitskreis Ortsgeschichte, bestehend aus ehrenamtlichen Ortschronisten, ein Werk über die Herkunft aller 90 Straßennamen in Haimhausen verfasst. Das Buch trägt den passenden Titel "Haimhauser Straßen. Geschichte in 90 Episoden".

Musikalisch untermalt wurde der gesamte Festakt von dem Ensemble Almara. Das international ausgebildete Quartett spielte Lieder aus dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit, und nutzte verschiedene Instrumente, um den mittelalterlichen Ton zu treffen, unter anderem einen Dudelsack.

Den Stolz, den die Gemeinde angesichts ihrer Geschichte verspürt, merkte man deutlich an dem Aufwand, der für den Festakt betrieben wurde. Und auch die Freude über die gelungene Feier sah man den Haimhausern an.

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