Süddeutsche Zeitung

Haimhausen:Brückenschlag

Lesezeit: 2 min

In Ottershausen beginnen die Arbeiten für den neuen Amperübergang oberhalb des "Steinernen Wehres".

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Im Haimhausener Ortsteil Otterhausen haben die Arbeiten für den Neubau der Amperbrücke begonnen. Sie wird das sogenannte Steinerne Wehr ersetzen. Die Bauzeit wird vom ausführenden Ingenieurbüro auf sechs Monate veranschlagt. Kosten des Projekts: etwa 800 000 Euro. Die Gemeinde Haimhausen muss freilich nicht die gesamten Kosten für das Projekt übernehmen: 400 000 Euro davon trägt das Staatliche Wasserwirtschaftsamt.

Der Neubau der Brücke über die Amper bei Ottershausen war notwendig geworden, weil die Tragfähigkeit des "Steinernen Wehrs" sehr stark eingeschränkt war. Bei einer Überprüfung der Tragfähigkeit hatte sich herausgestellt, dass die Brücke über die Amper lediglich eine Belastung von sechs Tonnen verkraften würde. In der Folge behalf man sich deshalb mit Holzbohlen, um die Tragfähigkeit etwas zu erhöhen.

Zwei Brücken führen in Ottershausen über die Amper und den Amperkanal. Die Brücke über den Kanal wurde in den 1970er Jahren errichtet. Sie hält eine Belastung von 16 Tonnen aus. Außerdem das "Steinerne Wehr", das bereits vormehr als 80 Jahren gebaut wurde. Beide Brücken verbinden den Ortsteil Ottershausen mit dem Wohngebiet am Hirschfangweg.

Ein weiteres Problem, das sich im Laufe der Jahre ergab, waren die beengten Fahrbahnverhältnisse. Übergroße landwirtschaftliche Fahrzeuge wie Mähdrescher konnten den Übergang nicht passieren.

Geklärt wurden in den Zwischenzeit auch die Besitzverhältnisse der Amperbrücke - und damit eingeschlossen die Kosten für den Unterhalt der Brücke. Denn als das "Steinerne Wehr" gebaut wurde, war es nur über einen unbefestigten Feldweg erreichbar. Beim Stöbern und Recherchieren im Gemeindearchiv hat ein Archivar nun aber herausgefunden, dass die Brücke seinerzeit in den Besitz des Freistaates Bayern übergegangen war. Die Zustellungs-Urkunde der Gemeinde Haimhausen an den Freistaat Bayern stammt aus dem Jahr 1933.

In der Gemeinde Haimhausen wurden im Vorfeld des Projektes mehrere Varianten durchgespielt, ehe man sich für einen kompletten Brückenneubau entschloss. Schnell wurden Pläne ad acta gelegt, das "Steinerne Wehr" zu renovieren. In diesem Falle hätte der Übergang für ein halbes Jahr gesperrt werden müssen. Diese Maßnahme wiederum hätte erhebliche Einschränkungen für die Anwohner am Hirschfang mit sich gebracht. Man einigte sich im Gemeinderat deshalb darauf, die Brücke neu zu bauen. Als Standort wurde der Kiesabbauplatz oberhalb des "Steinernen Wehres" gewählt.

Entgegengekommen ist der Haimhausener Gemeinderat in diesem Zusammenhang auch den Landwirten, die ihren Widerstand gegen eine zu schmale Fahrbahn angekündigt hatten. Die neue Brücke wird nun eine Fahrbahnbreite von 3,60 Meter erhalten. Das neue Bauwerk selbst wird von einem Betonfundament getragen. Die Brücke selbst besteht aus Stahlträgern und vorgefertigten Betonteilen. Im ihrem unmittelbaren Bereich ist ferner eine Bootseinsatzstelle für Notfälle oder Ölunfälle auf Anregung von Landratsamt und Feuerwehr vorgesehen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2465454
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 06.05.2015
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.