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Feuerwehr Hebertshausen:Spenden marsch!

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Ein Dorf sammelt für seine Feuerwehr: Der Freiwilligen Feuerwehr Hebertshausen fehlt Geld für den Innenausbau ihres neuen Feuerwehrhauses - jetzt sollen es die Bürger richten.

Melanie Staudinger

Die Wirtschaftskrise hat alle Gemeinden hart getroffen - und trotzdem investiert Hebertshausen rund zwei Millionen Euro in das neue Feuerwehrhaus am Ortsausgang Richtung Ampermoching. Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Hebertshausen will die Kommune nicht noch weiter finanziell belasten, ihr Gebäude aber trotzdem angemessen ausstatten. Deshalb hat sie jetzt eine Spendenaktion gestartet. Sie heißt "Stein auf Stein" - symbolisch soll so mit jeder Spende von Bürgern, Vereinen und Firmen das Feuerwehrhaus ein Stück weiter wachsen. Die Spender bleiben nicht unerwähnt: Sie erhalten einen dauerhaften Eintrag in einer Spendenwand, die am künftigen Haupteingang aufgestellt wird.

"Wir hoffen auf die Unterstützung der Hebertshausener", sagt Feuerwehrvorsitzender Richard Reischl. Ein Feuerwehrhaus in der Dimension habe es in der Gemeinde noch nicht gegeben: Am Ortsrand entstehen im zweistöckigen Gebäude Stellplätze für die Fahrzeuge, ein Waschplatz, Werkstätten, ein Raum für die theoretische Ausbildung, eine Umkleide, eine Einsatzzentrale sowie Lagerflächen. Mit den Spenden soll die Ausstattung von Stüberl und Jugendraum und das Technikequipment mitfinanziert werden.

"Wir sind gerne zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs für die Bevölkerung. Jetzt hoffen wir, dass auch die Hebertshausener etwas für uns übrig haben", sagt Andreas Schaller, erster Kommandant der FFW Hebertshausen. Die Spender erwerben Bausteine - diese gibt es für Beträge von 25 Euro an. Auf dem eigens für die Spendenaktion entworfenen Handzettel steht, was die Feuerwehrleute 2009 gemacht haben. 60 aktive Mitglieder, darunter fünf Frauen, fuhren 121Einsätze in 1716 Stunden und absolvierten 51 Übungen in 2506 Stunden.

Hebertshausens Bürgermeister Michael Kreitmair rechnet damit, dass das Feuerwehrhaus im Frühjahr 2011 offiziell eingeweiht werden kann. "Wenn der Zeitplan einigermaßen hinhaut, dürfte das zu schaffen sein", sagt er. Er freue sich, dass das Projekt nach langen Diskussionen nun endlich umgesetzt werden könne. Seit 2007 ist sich der Gemeinderat einig, dass die Feuerwehr ein neues Domizil braucht - das alte Haus hinter der Turnhalle soll zum Jugendtreff umgebaut werden. Jedoch verzögerte sich der Baubeginn immer wieder, weil es keinen Konsens über die Kosten gab. Weitere Informationen zur Spendenaktion gibt es im Internet unter www.ff-hebertshausen.de. An die Haushalte werden Flyer verteilt.

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Quelle:
SZ vom 07.08.2010
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