Fest mit Tradition: Stefan Kolbes persönlicher Rekord

Der Karlsfelder Bürgermeister eröffnet das Siedler- und Seefest mit einem einzigen Schlag beim Bieranstich. In seiner Rede beschwört er den Zusammenhalt in der Gemeinde, wozu solche Veranstaltungen notwendig seien

Ein Bürgermeister Stefan Kolbe, der etwas mehr als einen Schlag brauchte, um das erste Fass Bier anzustoßen. Eine Bundestagsabgeordnete, die ihren 67. Geburtstag am Freitag, 7. Juli, nochmals feierlich gewürdigt bekam, und ein friedlich ausgelassenes Publikum haben den Auftakt zum Karlsfelder Siedler- und Seefest geprägt. Gerda Hasselfeldt beendet ihre politische Karriere im Herbst. Kolbe gratulierte ihr. Die Blaskapelle spielte ein Ständchen.

Der Umzug

Bunt geschmückte Kutschen, alte Traktoren, viele Fahnen und die Blaskapellen aus Pipinsried, Bergkirchen, Langenpettenbach, Dachau und Karlsfeld intonierten den Umzug ins Festzelt am Karlsfelder See. Mit dabei: die Freiwillige Feuerwehr Karlsfeld, der Paulaner Bräu, die Pfadfinderschaft Sankt Georg oder der Jagdverein Karlsfeld. Besonders stark vertreten war die TSV Eintracht Karlsfeld. Ob Fußball, Turnen, Schwimmen, Handball oder Volleyball - in allen Kategorien marschierten vor allem junge Mitglieder stolz mit und präsentierten am Ziel des Umzugs vor dem Festzelt kleine sportliche Einlagen. Und die jungen Mitglieder der "Knödldrahra" Karlsfeld tanzten zur Musik der Ziehharmonika.

Der Anstich

Es ist hinlänglich bekannt, dass Karsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) beim Bieranstich einen besonderen Ehrgeiz entwickelt. Auf der Bierprobe waren es kürzlich drei Schläge. Am Samstag reichte rekordverdächtig einer, dazu ein ganz sanfter Nachschlag. Solche Feste seien wichtig, um zu zeigen, "dass Leben da ist", sagte Kolbe in seiner Begrüßungsrede. Vor allem durch die Vereine in der Region sei so etwas möglich: "Lasst uns das Engagement honorieren und gemeinsam auf dem Karlsfelder Siedlerfest feiern.

Die Festwirtfamilie

Zum ersten Mal mit dabei dieses Jahr ist die Festwirtfamilie Brandl mit Manuela, Peter und Julia Brandl. Traditionsgemäß darf nach dem Bieranstich der Festwirt die Karlsfelder Blaskapelle für den ersten Marsch im Zelt dirigieren. Ein bisschen gegen den Takt, aber sichtlich voller Freude schwang Peter Brandl den Taktstock und gab danach die Bühne frei für die Karlsfelder Blaskapelle. Das Glück war mit den Feiernden: Denn erst kurz nach dem Umzug regnete es in Strömen.

Die Veranstalter

Seit 1957 veranstaltet die Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord das Fest. Vier Jahre später gab es zum ersten Mal ein Zelt zum Siedlerfest, 1967 folgte das erste Feuerwerk. Christa Berger-Stögbauer organisiert zusammen mit dem Festausschuss der Siedlergemeinschaft das Volksfest und plant mit den Vereinen und dem Festwirt das Programm. Jeder der zehn Tage des Siedlerfests trägt ein anderes Motto. So stand der Samstag unter der Überschrift "O'zapft is", sonntags gab es "Rock'n'Roll", es folgen der "Familientag" oder das "Wiesn-Warm-Up".

Das Programm

Zu den Höhepunkten gehören das vom Burschenverein durchgeführte Fischerstechen auf dem Karlsfelder See und die Fundsachenversteigerung des Flughafens München, beide jeweils am Samstag, 15. Juli. Das Brillant-Feuerwerk ist für Freitag, 14. Juli, vorgesehen. Für zehn Tage steht das Zelt der Familie Brandl jetzt am Karlsfelder See und bietet musikalisch ein abwechslungsreiches Programm von traditioneller Blasmusik bis hin zu fetzigen Partybands für die späten Abendstunden. Für Klein und Groß gibt es auf dem Gelände vor dem Zelt Fahrgeschäfte, Süßigkeitenstände, Ponyreiten, Trampolinspringen und viele weitere Angebote. Es dürfte wohl niemandem langweilig werden.

Das Bier

Ausgeschenkt wird auf dem Siedlerfest ein Paulaner-Urtyp, Alkoholgehalt 5,6 Prozent, Kostenpunkt 7,80 Euro pro Mass. Das Wiesn-Bier, das Paulaner bis vor acht Jahren noch geliefert hat, wurde von den Siedlern inzwischen für zu stark befunden. Die Brauerei hoffe in diesem Jahr auf einen Absatz von 300 Hektoliter Bier