Süddeutsche Zeitung

Städtepartnerschaft:Auf die Freundschaft mit Léognan

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Anfang Oktober reist die erste bürgerschaftliche Delegation aus Dachau in die neue Partnerstadt. Sie wird herzlich aufgenommen und genießt sonnige Tage in Frankreich.

Von Alexandra Vettori, Dachau

In einem Punkt ist das Ziel der neuen Städtepartnerschaft zwischen Dachau und Léognan schon erreicht. Es solle eine Freundschaft der Menschen untereinander werden, sagte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD), als das Votum für die neue Partnerschaft im Stadtrat fiel. Der erste Besuch einer Dachauer Gruppe in der westfranzösischen Kleinstadt Anfang Oktober war genau das. Neben der dreiköpfigen offiziellen Delegation kam auch ein Dutzend interessierte Privatleute mit. Es wären noch mehr gewesen, erzählt Sabine Geißler, die Partnerschaftsreferentin des Stadtrats, hätten nicht zuletzt vier Teilnehmende wegen Krankheit absagen müssen.

Von 5. bis 9. Oktober dauerte die erste reguläre Stippvisite in Léognan. Gefahren ist man mit dem Schnellzug, knapp acht Stunden hat das gedauert, von München via Paris nach Bordeaux. Seit Juli vergangenen Jahres besteht die Städtepartnerschaft offiziell, da haben Léognans Bürgermeister Laurent Barban und Oberbürgermeister Florian Hartmann auf dem Dachauer Rathausplatz die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet. Beschlossen hatten die Stadtoberhäupter die Freundschaft schon 2019, dann aber bremste Corona die Sache erstmal aus.

Anlass für den ersten bürgerschaftlichen Besuch war jetzt das Weinlesefest in Léognan und die Einladung des dortigen Partnerschaftsvereins. Von den 15 Teilnehmenden aus Dachau übernachteten nur die Bürgermeister im Hotel, der Rest privat bei Gastfamilien. Abgesehen von einigen Arbeitstreffen der offiziellen Delegation nahmen tagsüber alle gemeinsam am Programm des Vereins teil - "und alles bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen", so Geißler.

"Wir haben sogar im Atlantik gebadet", schwärmt hinterher auch zweiter Bürgermeister Kai Kühnel (Bündnis für Dachau) am Telefon von Wetter, Land und Leuten. Das Weinlesefest sei ein echtes Erlebnis gewesen, dabei waren auch eine spanische und eine portugiesische Gruppe aus den beiden anderen Partnerstädten von Léognan. "Das war sehr lustig, da tanzen von der Oma bis zum Kleinkind alle, da geht es richtig ab", erzählt Kühnel.

Die Kommunikation war kein Problem

Er selbst sei zwar des Französischen nicht mächtig, Kommunikationsprobleme habe es dennoch kaum gegeben, die meisten aus dem Partnerschaftsverein sprechen Deutsch, der Bürgermeister kann sehr gut Englisch, "ich hatte gar nicht den Eindruck, dass Franzosen nur Französisch sprechen wollen, wie es immer heißt".

Das Weinlesefest ist auch Sabine Geißler in besonderer Erinnerung geblieben, "da haben ganz viele Vereine mitgewirkt, es war eine super Stimmung, ein fröhliches, weinseliges Fest, man hat sich sehr willkommen gefühlt". Natürlich seien auch Pläne geschmiedet worden, spruchreif sei aber noch nichts. Voll des Lobes ist Geißler auch für den deutsch-französischen Bürgerfonds, den Deutschland und Frankreich gegründet haben und der Austauschprojekte großzügig unterstützt und die Reisekosten so minimiert hat.

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