Süddeutsche Zeitung

Kundgebung:Bündnis ruft zu Demo gegen Rechtsextremismus auf

Lesezeit: 1 min

Eine breite Allianz aus Parteien und Vereinen will am Sonntag in Dachau auf die Straße gehen, um für die Demokratie einzustehen.

Von Lisa Nguyen, Dachau

Bundesweit sind Tausende Menschen auf die Straßen gegangen, nun ist auch Dachau an der Reihe. Ein breites Bündnis aus städtischen Vereinen und Parteien hat zu einer Demonstration gegen Rechtsextremismus aufgerufen. Diese findet am Sonntag, 28. Januar, auf dem Ernst-Reuter-Platz statt. Beginn ist um 14 Uhr. Daraufhin soll ein Demozug durch die Theodor-Heuss-Straße ziehen und sich wieder zu einer Abschlusskundgebung am Ernst-Reuter-Platz versammeln.

"Wir wollen das herrschende Momentum nutzen und zeigen, wie verdammt gefährlich der Rechtsextremismus ist", sagt Fabian Handfest vom Runden Tisch gegen Rassismus. Beim Motto betonen die Veranstalter den "Protest gegen Rechtsextremismus statt rechts", um möglichst viele Menschen anzusprechen. Die CSU und die ÜB haben in sozialen Medien zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen. Auch die Freien Wähler Dachau unterstützen den Protest.

Parteifahnen ja, Nationalflaggen nein

Mit einem großen Ansturm rechnen die Veranstalter aber nicht. "Das zeigt die Erfahrung aus den vergangenen Veranstaltungen dieser Art", sagt Handfest. Insgesamt sind 200 Teilnehmer angemeldet. Ausweichplätze sind demnach geplant, falls mehr Menschen kommen als angenommen.

Dass die Menschen die Straßen fluten werden, hält auch die Polizei für unwahrscheinlich. Dennoch seien am Sonntag deutlich mehr Einsatzkräfte vor Ort, sagt ein Sprecher. "Es kann auch zu einzelnen, kurzfristigen Straßensperrungen kommen."

Für die Kundgebungen, die jeweils eine halbe Stunde dauern sollen, steht die endgültige Rednerliste noch nicht fest. Zugesagt haben bislang der ehemalige Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler, die Seebrücke und eine Vorständin vom Kreisjugendring. Auch die KZ-Gedenkstätte Dachau sei für einen Redebeitrag angefragt worden, sagt Handfest.

Klar ist aber, dass keine Parteivertreter die Bühne betreten werden - obwohl die SPD, Grünen, CSU und die Freien Wähler zu den Bündnispartnern gehören. Dasselbe gilt auch für Landrat Stefan Löwl (CSU), der am Donnerstag auf Facebook ebenfalls zur Demonstration aufrief. Die meisten Politiker hätten oft genug die Möglichkeit, ihre Meinung öffentlich zu äußern, meint Handfest. "Deswegen ist es uns wichtig, andere Stimmen hervorzuheben." Dennoch seien Parteiflaggen auf der Demo erlaubt, Nationalflaggen würden aber nicht gerne gesehen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.6338899
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.