Süddeutsche Zeitung

Kranzniederlegung in Dachau:"Die KZ-Gedenkstätte steht an der Seite Israels"

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Michael Malchieli, israelischer Staatsminister, besucht das ehemalige Konzentrationslager Dachau. Stiftungsdirektor Karl Freller betont dabei den engen Kontakt zu Shoah-Überlebenden und ihren Nachkommen.

Der israelische Staatsminister für religiöse Angelegenheiten, Rabbi Michael Malchieli, hat die Bedeutung der KZ-Gedenkstätte Dachau als historische Stätte und authentischen Lernort für junge Menschen betont. Bei seinem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers unterstrich er, "wie wichtig es ist, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, diesen Ort zu besuchen", heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten.

Die israelische Generalkonsulin Talya Lador-Fresher begleitete Malchieli bei der Visite in Dachau. Am Internationalen Mahnmal legten sie einen Kranz zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Lagers nieder. Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, sowie die Leiterin der KZ-Gedenkstätte, Gabriele Hammermann, empfingen die beiden. Freller betonte die "Solidarität der Stiftung mit Israel" und den "engen Kontakt", der zu Shoa-Überlebenden und ihren Nachkommen in Israel und weltweit gepflegt werde.

An der jüdischen Gedenkstätte in Dachau sprach Freller den Hinterbliebenen der Opfer vom 7. Oktober sein Beileid aus. Vor etwa zwei Monaten hatte ein brutaler Überfall der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel mehr als 1200 Todesopfer und circa 5500 Verletzte gefordert. Zudem betonte Freller seine Sorge um die entführten israelischen Geiseln: "Wir sehen das große Leid, das den Menschen in Israel zugefügt wurde, und fühlen mit ihnen. Unsere Gedanken sind bei ihnen. Die Stiftung steht an der Seite von Israel."

Michael Malchieli ist als Minister für religiöse Angelegenheiten zuständig für die Planung und Finanzierung von Synagogen und Mikwen (rituellen Tauchbädern) und führt die Aufsicht über die heiligen Plätze für Juden. Außerdem fallen die Organisation des Tora-Unterrichts, öffentlicher religiöser Feiern, die Bescheinigung ritueller Unbedenklichkeit (Kaschrut) in öffentlichen und Einrichtungen der Regierung sowie die religiöse Kontaktpflege mit Juden in der Diaspora in seine Zuständigkeit. Sein Ministerium stellt finanzielle Mittel für das Hauptrabbinat und die rabbinischen Gerichte zur Verfügung. Überdies kümmert es sich um zusätzlichen religiösen Unterricht für benachteiligte Jugendliche und stellt Schulen, Einwanderern und Bedürftigen jüdische Ritualartikel zur Verfügung.

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