Süddeutsche Zeitung

Fast 100 Prozent Zustimmung:Georg Reischl ist neuer Kreisbrandrat

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Der 56-Jährige aus Vierkirchen folgt Franz Bründler nach. Die Erwartungen an ihn sind hoch.

Georg Reischl heißt der neue Dachauer Kreisbrandrat. Am Mittwochabend haben ihn die Kommandanten der Landkreisfeuerwehren gewählt - beinahe einstimmig. Der 56-Jährige aus Vierkirchen tritt damit die Nachfolge von Franz Bründler an, der Anfang April bei der turnusgemäßen Neuwahl keine Mehrheit gefunden hatte.

60 der 67 im Landkreis existierenden Feuerwehren waren bei der Kommandantenversammlung vertreten, ihr Votum bei der Wahl des neuen Kreisbrandrats ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: 59 Ja-Stimmen entfielen auf Georg Reischl. Der erklärte nach der Wahl, es sei eines seiner großen Ziele, die Kommunikation wieder zu verbessern. "Es ist ja kein Geheimnis, dass es da Schwierigkeiten gegeben hat."

Für seinen Wahlerfolg sicher förderlich war, dass Reischl beileibe kein unbekanntes Gesicht für die Feuerwehren im Dachauer Land ist. 1981 trat er mit 15 Jahren in die Vierkirchener Wehr ein, zehn Jahre später war er dort schon stellvertretender Kommandant, von 2003 bis 2009 dann erster Kommandant. Darüber hinaus arbeitet er seit 2004 in der Kreisbrandinspektion mit und war als Kreisbrandmeister für den Bereich Ausbildung zuständig. Seit 2011 ist Reischl Kreisbrandinspektor. Zu seinen Aufgaben gehörten zuletzt Digitalfunk, Katastrophenschutz, Gefahrgüter, Sprechfunk und Führungsunterstützung.

"Das Miteinander-Füreinander ist so ein Traum von mir"

Es gehört zu den Besonderheiten des bayerischen Feuerwehrwesens, dass all diese Ämter in der Kreisbrandinspektion Ehrenämter sind, wiewohl die Aufgaben immer mehr und differenzierter werden. Georg Reischl, der zum Broterwerb im Bauprojektmanagement tätig ist, wird deshalb künftig dort in Teilzeit arbeiten, um dem Job als Kreisbrandrat gerecht zu werden. Die Aufgaben sind durchaus anspruchsvoll, zumal in einem Boom-Landkreis wie Dachau. "Alle Feuerwehren, ja, alle Hilfsdienste, laufen hinter dem schnellen Wachstum her", sagt er. "Da muss man einfach dran bleiben."

Reischl freut sich auf die Herausforderungen und hat, neben der verbesserten Kommunikation, noch ein weiteres Ziel auf der Agenda: "Das Miteinander-Füreinander ist so ein Traum von mir, schon seit Jahren", erzählt er und meint damit die Stärkung des verbandlichen Charakters der Landkreis-Feuerwehren. Also mehr gemeinsame Schulungen, auch durch eigene Experten, wie sie in zahlreichen Wehren des Landkreises vorhanden seien, "die guten Leute, die Spezialisten, sollen ihr Wissen mit anderen teilen".

Auf sein Wahlergebnis angesprochen, nennt Georg Reischl es "überraschend gut, das ist schon ein Motivationsschub". Er überlegt kurz, und fügt dann hinzu: "Das ist aber auch ein Zeichen von Erwartungshaltung."

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