Süddeutsche Zeitung

Dachauer Jobcenter:Grundsicherung für ukrainische Geflüchtete

Seit 1. Juni werden ukrainische Geflüchtete unter 66 Jahren von den Jobcentern betreut. In Dachau konnten die Anträge auf Arbeitslosengeld II (ALG II) bereits seit Anfang Mai gestellt werden. Das Jobcenter hat dazu alle Familien, die im Landratsamt gemeldet waren, angeschrieben und informiert. Auch darüber, dass sie nun Kindergeld beantragen können.

Wie das Jobcenter mitteilt, sind von den 650 bis 700 ukrainischen Familien im Landkreis Dachau bereits rund 400 Anträge eingegangen. 150 sind zum 1. Juni schon bewilligt worden. Die Leistungen, inklusive Miete oder Unterkunftskosten, werden monatlich im Voraus erbracht. Wer es noch nicht geschafft hat, erhält für Juni noch Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Die Anträge auf ALG II sollten nun so schnell wie möglich gestellt werden.

Mit der Grundsicherung sind die Geflüchteten nun auch in den Krankenkassen

Während des Leistungsbezuges durch das Jobcenter werden die Menschen in die gesetzliche Krankenkasse aufgenommen. Außerdem berät sie das Jobcenter beim Eintritt in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt. Im ersten Schritt erhalten sie bei Bedarf kostenfreie Deutschkurse und es gibt Rat bei der Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen.

Ziel ist es, die Menschen möglichst ausbildungsadäquat zu vermitteln. Dazu werden ab Ende Juni Gespräche mit Dolmetschern angeboten. Für den Leistungsbezug müssen die Kriegsflüchtlinge erkennungsdienstlich erfasst werden, hierzu gibt es Termine beim Ausländeramt. Für das Jobcenter bedeutet die Tatsache, dass es nun auch für ukrainische Geflüchtete zuständig ist, deutlich mehr Arbeit. Der Rechtsübergang vom Asylbewerberleistungsgesetz, für das das Landratsamt zuständig ist, zur Grundsicherung, hat den Bestand der Kunden um 50 Prozent erhöht.

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