Süddeutsche Zeitung

Coronavirus im Landkreis Dachau:Öffnungen trotz hoher Inzidenz

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Das Landratsamt Dachau meldet für die vergangene Woche zehn Todesfälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis ist mit 2111,3 weiterhin sehr hoch.

Von Miriam Dahlinger, Dachau

Die Corona-Inzidenz liegt im Landkreis weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Das Landratsamt meldete am Dienstag einen Wert von 2111,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Damit ist die Inzidenz im Landkreis geringfügig niedriger als der bayernweite Durchschnitt von 2143,9 aber höher als die bundesweite Inzidenz von 1703,3.

In der vergangenen Woche wurden dem Gesundheitsamt Dachau insgesamt 3384 Neuinfektionen gemeldet. Damit sinken die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche nur leicht um vier Prozent. Besonders hoch bleiben die Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen; bei den Sechs- bis Elfjährigen kratzt die Inzidenz aktuell immer näher an die 4000er-Marke, auch bei der Altersgruppe der 16- bis 19-Jährigen liegt sie bei mehr als 3000. Dies spiegele sich laut Landratsamt auch in den Schulen und Kitas wider. Insgesamt handele es sich jedoch "nach wie vor um ein diffuses Infektionsgeschehen".

Trotz anhaltender Höchststände enden zum Wochenende deutschlandweit die meisten Corona-Maßnahmen wie die 2-G- und 3-G-Reglungen sowie die Maskenpflicht in Innenräumen. Eine Maskenpflicht gilt dann nur noch im öffentlichen Nahverkehr sowie in besonders sensiblen oder gefährdeten Einrichtungen. In den Schulen und Kindertagesstätten bleibt es vorerst bei den regelmäßigen Testungen.

Besonders schwer erkranken Ungeimpfte, Vorerkrankte und Hochbetagte

Im Helios-Amper-Klinikum Dachau werden nach eigenen Angaben 39 Patienten im Alter zwischen 20 und 92 Jahren mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion auf der Normalstation behandelt. Weitere fünf Patienten befänden sich aktuell in intensivmedizinischer Betreuung. Das Durchschnittsalter auf der Intensivstation liegt bei 56 Jahren. Die Situation im Klinikum spiegele laut Landratsamt die Risikogruppen wieder, es handele sich um Patientinnen und Patienten, die entweder nicht ausreichend geimpft, vorerkrankt oder hoch betagt seien. Trotzdem entspannt sich die Situation im Klinikum leicht. Zum Vergleich: Vergangenen Dienstag waren es 59 Corona-Patienten, davon lagen zehn auf der Intensivstation. Auch die Zahl der Corona-Toten war in der vergangenen Woche hoch. Insgesamt starben zehn Personen an den Folgen der Corona-Erkrankung, davon seien nach Auskunft des Landratsamt alle schwer vorerkrankt gewesen.

Zudem wirkt sich das hohe Infektionsgeschehen auch weiter auf die Krankenhaus-Belegschaft aus. "Die Zahl der Mitarbeiter, die wegen eines positiven Befundes in Isolation mussten, verläuft im Klinikum analog zur aktuellen Inzidenzlage im Landkreis", sagt eine Sprecherin des Klinikums. Dabei könnten kurzfristige Ausfälle "über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Springerpools" oder Verschiebungen innerhalb des Krankenhauses ausgeglichen werden. Ebenso bestehe die Möglichkeit, "einzelne geplante stationäre Aufenthalten in ambulante Strukturen zu überführen" oder Termine zu verschieben.

Neben Erst-, Zweit- und Drittimpfung sind auch Viert-Impfungen für besondere Personengruppen im Landkreis weiter möglich. Die Drittimpfquote im Landkreis Dachau steigt auf 61,7 Prozent, das ist im bayernweiten Vergleich hoch. Im Freistaat sind 56,0 Prozent der Menschen geboostert, deutschlandweit haben 58,5 Prozent der Bevölkerung eine Auffrischungsimpfung erhalten.

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