Süddeutsche Zeitung

Corona im Landkreis:Infektionszahlen steigen wieder

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Landrat Löwl appelliert an die Bürger, weiterhin Abstand zu halten

Zwischenzeitlich sah es fast so aus, als wär es gelungen, die Corona-Pandemie im Landkreis Dachau wieder auf ein vom Gesundheitsamt beherrschbares Maß einzudämmen: Am Wochenende war der Inzidenzwert der Corona-Neuinfektionen bezogen auf 100 000 Einwohner deutlich unter den Schwellenwert von 35 gefallen. Wenn diese Quote bundesweite über längere Zeit stabil gehalten werden kann - darauf hatten sich die Ministerpräsidenten geeinigt -, hätten etwa Einzelhandel und Gastronomie wieder aufmachen können, natürlich weiterhin unter Auflagen des Infektionsschutzes. Doch wie im bundesweiten Trend gehen nun auch die Infektionszahlen im Landkreis wieder hoch. Sie erreichten am Montag einen Wert von 34,9. Möglicherweise ist die bereits mehrfach im Landkreis nachgewiesene britische Mutante Treiber der Entwicklung; sie gilt als erheblich ansteckender. Laut Landrat Stefan Löwl ist die Zunahme der Infektionen jedenfalls nicht durch einen "lokalen Hotspot in einer Einrichtung" zu erklären.

"Um die Voraussetzungen für dringend notwendige Lockerungen zu schaffen, appelliere ich an alle, weiterhin Abstand, Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht zu beachten", schreibt der Landrat auf seiner Facebook-Seite, "gerade auch beim schönen Wetter und in der Warteschlange an den Eisdielen im Landkreis!" So standen am Sonntagnachmittag bei frühlingshaftem Wetter etwa 50 Personen gleichzeitig an der Eisdiele an der Bahnhofstraße in Dachau an. Bolzplätze und Spielplätze im Stadtgebiet waren stark frequentiert. Auch in das Naturschutzgebiet Schwarzhölzl bei Karlsfeld zog es am Wochenende wieder zahlreiche Radler, Jogger und große Gruppen von Spaziergängern.

Unterdessen hat am Montag im Landkreis wieder der Präsenzunterricht begonnen - in den Grundschulen von der Jahrgangsstufe eins bis einschließlich vier, an den Förderzentren ebenfalls in der Grundschulstufe samt schulvorbereitender Einrichtung und teilweise auch in höheren Jahrgangsstufen sowie in den Abschlussklassen der übrigen Schulen. Zusätzlich zu den MVV-Regionalbussen haben am Montag auch die Schulbuslinien ihren Betrieb für den Schülertransport wieder aufgenommen. Die pandemiebedingt eingesetzten "Corona-Verstärker" auf stark frequentierten Schülerkursen fahren weiterhin nicht; sie werden laut Landratsamt "erst bei Bedarf" wieder eingesetzt.

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SZ vom 23.02.2021 / gsl
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