Süddeutsche Zeitung

Auch im Landkreis Dachau::Unterschätzte Gefahr

Der Runde Tisch gegen Rassismus klärt über die "Reichsbürger" auf

Vor einer Woche erst hat die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck in Schwabhausen das Anwesen eines mutmaßlich sogenannten Reichsbürgers ausgehoben. Der Mann, dem Urkundenfälschung vorgeworfen wird, zählt laut Polizeipräsidium Oberbayern Nord zu sieben Führungsmitgliedern des selbst ernannten "Bundesstaats Bayern", der den "Reichsbürgern" zuzuordnen ist. Seit ein Mitglied dieser Bewegung, die den deutschen Staat nicht anerkennt, im Oktober 2016 in Franken einen Polizisten erschossen hat, sind die Behörden aufmerksam geworden. Aber bereits seit den 1970er Jahren leugnen radikale Rechte die Souveränität der BRD und propagieren an ihrer Stelle vermeintliche Alternativstaaten oder ein ungebrochenes Fortbestehen des Deutschen Reiches. Diese Propaganda erfreut sich inzwischen auch außerhalb des rechtsradikalen Spektrums einer nie zuvor gekannten Verbreitung. Der Runde Tisch gegen Rassismus in Dachau, ein Zusammenschluss von Politik, Wirtschaft, Kirchen und der Stadt Dachau, nimmt sich dieses Themas an. Am Mittwoch, 26. Juli, spricht Damian Groten um 20 Uhr im Erchana-Saal des Thomahauses in der Altstadt über den aktuellen Zustand des "Reichsbürger"-Spektrums in Bayern und Dachau. Der Experte von der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München beleuchtet Ideologie und Vernetzung der Szene. Im Landkreis Dachau werden 24 sogenannte Reichsbürger vermutet. Mindestens zwei sind nach Einschätzung der Polizei gefährlich.

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SZ vom 24.07.2017 / hz
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