Süddeutsche Zeitung

Bürgermeisterwahl im Rathaus:Stadtrat wählt Schmid und Strobl

Lesezeit: 1 min

Der Münchner Stadtrat kann seine Arbeit aufnehmen: Mit deutlichen Mehrheiten wurden Josef Schmid und Christine Strobl in ihre Ämter als Bürgermeister gewählt. Einen Achtungserfolg erzielte die Grünen-Kandidatin Sabine Nallinger.

Von Dominik Hutter und Melanie Staudinger

Der Münchner Stadtrat kann seine Arbeit aufnehmen. Das Gremium wählte am Mittwoch in seiner Vollversammlung die Bürgermeister. Erwartungsgemäß setzte sich der CSU-Bewerber Josef Schmid als Zweiter Bürgermeister durch, Dritte Bürgermeisterin wurde Christine Strobl von der SPD. Schmid ist der erste CSU-Bürgermeister seit 1990.

Die Ergebnisse der beiden Wahlgänge waren eindeutig. Schmid erhielt 58 der 80 Stimmen und damit mehr als die rot-schwarze Koalition Sitze hat (50 plus Oberbürgermeister Dieter Reiter). Einen Achtungserfolg erzielte die Grünen-Kandidatin Sabine Nallinger, für die immerhin 20 Stadträte in der geheimen Wahl votierten. Ihre Fraktion aus Grünen und Rosa Liste verfügt über 14 Mandate. Der bisherige Dritte Bürgermeister Hep Monatzeder von den Grünen kandidierte zwar nicht offiziell für den Posten, bekam aber trotzdem zwei Stimmen.

Bei der Wahl zur Dritten Bürgermeisterin behauptete sich Strobl mit 50 Stimmen gegen Nallinger (17) und Gabriele Neff von der FDP (8). Für Monatzeder, der sich erneut nicht zur Wahl stellte, sprachen sich drei Kommunalpolitiker aus. Zwei Zettel waren ungültig.

SPD und CSU vereinbarten bereits eine Zusammenarbeit im Stadtrat. In seiner Rede rief Schmid auch die kleinen Gruppierungen zur Mitarbeit auf. Der Wählerwille habe "CSU und SPD verpflichtet, eine stabile und verlässliche Mehrheit für die Lösung der großen Sachprobleme zu bilden. Neu an unserem Weg ist, dass er ausdrücklich auch ein Angebot zur Mitarbeit an alle darstellt. Diesen Wählerauftrag nehmen wir an", sagte er. Das Rathausbündnis werde "der Stadt Bestes nicht nur suchen, sondern finden und umsetzen". Strobl erklärte, dass es nun viel zu tun gebe: "Wir sollten jetzt damit anfangen."

Die Wahl der Bürgermeister markiert den Schlusspunkt der wochenlangen Koalitionsverhandlungen. Sowohl SPD als auch CSU betonten öfter, dass sie keine Liebesheirat eingingen. OB Reiter hatte nach der gewonnenen Stichwahl am 30. März zunächst versucht, die seit 1990 bestehende rot-grüne Koalition fortzuführen. Doch alle möglichen Partner schieden aus, zuletzt die Grünen. SPD und CSU einigten sich daraufhin auf ein 20 Punkte umfassendes Papier für die Stadtpolitik der kommenden sechs Jahre und gemeinsame Personalentscheidungen. Dem stimmten die Parteitage am Montag zu.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1971032
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.