Süddeutsche Zeitung

Bogenhausen:Kein Baum für die Naturdenkmalliste

Ein vierfaches Nein hat sich der Bezirksausschuss Bogenhausen für seine Vorschläge eingehandelt, Bäume und Baumgruppen in die Naturdenkmalliste aufzunehmen. Die Pappelreihe an der Stegmühlstraße östlich der Bahnlinie komme nicht in Frage, weil sie keine Besonderheiten aufweise, teilt das Planungsreferat mit, die Pappeln an der Glücksburger Straße ebensowenig. Die Feldahornreihe beim neuen Gewerbegebiet am Hüllgraben südlich von Daglfing sei stark geschädigt, die Bäume stürben ab oder seien schon tot. Die dortigen Schwarzpappeln wiederum stünden im Bebauungsplan und hätten dadurch genügend Schutz, außerdem seien sie genau wie die Ahornbäume ebenfalls nichts Besonderes.

Der einzige Bogenhauser Vorschlag, der vor den Augen der Experten Gnade fände, ist die Blutbuche an der Englschalkinger Straße gegenüber der Bezirkssportanlage Westpreußenstraße. Dieser Baum sei "am Standort dominant und ortsbildprägend", schreibt das Planungsreferat. Die Schadstelle in zwei Metern Höhe scheine dem Baum nichts auszumachen. Ein Sachverständigenbüro habe aber festgestellt, dass die Verkehrssicherheit der Buche nicht gewährleistet sei und sie stark zurückgeschnitten werden müsste. Überdies bestehe Verdacht auf Brandkrustenbefall und Phytophthora, also Pilze und andere Erreger, die zum Beispiel Wurzelfäule auslösen können. Deswegen und weil ein Rückschnitt das Aussehen des Baumes stark verändern würde, "kommt eine Aufnahme in die Naturdenkmalliste nicht in Betracht", erklärt das Planungsreferat.

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SZ vom 25.06.2019 / ust
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