Süddeutsche Zeitung

Bogenhausen:Aggressiv und rücksichtslos

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Am Montgelas-Berg kommen Fußgänger, Rad- und Autofahrer nicht sonderlich gut miteinander aus

Von Ulrike Steinbacher, Bogenhausen

Der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen will nicht lockerlassen, was die Verkehrssituation am Montgelas-Berg betrifft. Gerade hat die Stadtverwaltung den BA-Antrag abgeschmettert, die Radwege auf beiden Seiten der Montgelasstraße rot einzufärben, damit sie besser als Gefahrenstellen zu erkennen sind. Anders als der BA halten nämlich Kreisverwaltungs- und Baureferat genau diese Gefahren für nicht so groß und wollen deswegen nur Radfahrer-Piktogramme auf den Radweg malen lassen. Das ist den Stadtviertel-Vertretern zwar auch recht, sie bekräftigen ihren Antrag aber trotzdem.

Unterstützt wird die Position der Bogenhauser von einer Gruppierung mit dem Namen "Bürgerinitiative für mehr Verkehrssicherheit in der Montgelasstraße". Gerade im Abschnitt zwischen Mauerkircher- und Möhlstraße sei die Situation unerträglich, beklagen die Bürger in einem Brief an die BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne): "Täglich kommt es dort zu Auseinandersetzungen zwischen Fußgängern, Fahrgästen der MVG, Autofahrern und insbesondere Radfahrern." Letztere würden immer aggressiver, rasten rücksichtslos den Berg hinunter und beleidigten Fußgänger. Autofahrer wiederum würden "ohne Sinn und Verstand, verkehrswidrig und mit erheblicher Gefährdung der MVG-Gäste" überholen.

Die Initiative sammelte unter Anwohnern und Mitarbeitern von Firmen rund um die Montgelasstraße etwa 150 Unterschriften "in kürzester Zeit", wie es in dem Brief heißt. Die Gruppe fordert, die Radfahrerampel an der Einmündung der Möhlstraße wieder anzubringen, die die Stadtverwaltung vor Jahren hat entfernen lassen. Außerdem soll eine Fußgängerampel Straßenbahn- und Busfahrgäste vor wild überholenden Autos schützen. Wie der Bezirksausschuss befürworten die Anwohner rot eingefärbte Radwege, sie wollen außerdem Richtungspfeile für Radfahrer auf den Gehwegen der Max-Joseph-Brücke und stärkere Kontrollen des Radverkehrs. Der Bezirksausschuss stellte sich in seiner jüngsten Sitzung hinter die Forderungen.

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Quelle:
SZ vom 31.08.2015
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