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Baustellen:CSU will schönere Zäune

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Wenn schon Baustelle, dann bitte so hübsch wie möglich: Die CSU-Fraktion im Münchner Rathaus sorgt sich um das Erscheinungsbild der Innenstadt, weil dort in den kommenden Jahren kräftig gebuddelt und gebaggert wird. Neben dem gewaltigen Aushub für die zweite Stammstrecke auf dem Marienhof habe beispielsweise nun auch die Sanierung des Ruffinihauses begonnen. Die Absperrungen seien "uneinheitlich und ohne Rücksicht auf das Stadtbild gestaltet - obwohl sie sich im auch für den Tourismus bedeutsamen Zentrum der Stadt befinden", kritisiert die Fraktion in einem Antrag an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Die Lösung für das hässliche Problem aus Sicht der CSU: "Baustellendressing".

Mit Salat hat der Begriff freilich nichts zu tun, bei diesem speziellen "Dressing" handelt es sich um einheitlich gestaltete Verkleidungen von Baustellen. Ein bunter Sichtschutz also, hinter dem schwitzende Arbeiter und kahle Betonpfeiler verschwinden. Andere Städte hätten das bereits vorgemacht, mahnt die CSU. Nun solle das zuständige Referat für Arbeit und Wirtschaft ein eigenes Konzept auf Basis der touristischen Marke "einfach München" ausarbeiten. Damit richtet die CSU quasi eine Forderung an sich selbst, denn das Referat leitet Josef Schmid, seines Zeichens CSU-Stadtrat und Zweiter Bürgermeister.

Das Baustellendressing solle nicht nur eine für das "Stadtbild verträgliche Gestaltung von Baustelleneinrichtungen sicherstellen", der Sichtschutz könnte zudem Geschäften und Unternehmen eine "unbürokratisch nutzbare Werbe- und Hinweisfläche" bieten, argumentiert die CSU. Denn oftmals würden die Läden hinter einer Baustelle geradezu verschwinden. Auf hübsch gestalteten Zäunen könnten sie Werbung und Wegweiser anbringen. Die Interessensvertretung der Innenstadthändler "City Partner" freut sich über den Vorschlag. Allzu oft seien Bauzäune der reinste "Schandfleck", ein "Baustellenmarketing" sei da "genau der richtige Schritt in die richtige Richtung".

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SZ vom 19.03.2018 / tbs
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