Süddeutsche Zeitung

Basketball:Spaß am Spiel

Von Linus Freymark

"Jawohl!" Daniel freut sich über seinen Wurf. Von der Mitte ist der Ball zu ihm nach links außen gepasst worden. Mit einer Körpertäuschung und einem kurzen Dribbling hat er sich freigespielt und den Korb anvisiert. Zack, drin. Ein Dreier. Daniels Mannschaft hat gewonnen. Das Team klatscht sich ab, dann geht es hinüber zum Gegner. Auch hier gibt es Handshakes, Glückwünsche.

Auch wenn sich Daniel und seine Teamkameraden über den Sieg freuen, geht es an diesem Dienstagabend beim Basketball im Luisengymnasium nicht in erster Linie darum, wer gewinnt. Sondern um den Spaß am Spiel. Und das Miteinander. Daniel ist Anfang 30. Mit in seinem Team spielen eine 17-Jährige und ein Mann im Rentenalter, der sich kaum bewegt, aber ständig Körbe wirft. Nach jedem Treffer erzählt er, dass er früher höherklassig Basketball gespielt habe und Marathon gelaufen sei. Das nächste Spiel steht an, Daniels Mannschaft muss wieder aufs Feld. Fünf gegen fünf spielen sie hier, kommen mehr Teilnehmer, werden drei oder vier Mannschaften gebildet, die sich mit dem Spielen abwechseln. Wird ein Spieler gefoult, entschuldigt sich sein Gegner wortreich und zieht ihn wieder auf die Beine. So gut wie nie gibt es Diskussionen über Freiwürfe und Fouls.

Halb zehn. Nach zwei Stunden in der Halle verliert Daniels Mannschaft ihr letztes Spiel. Bis auf das haben sie alle gewonnen, jetzt müssen sie zum Schluss noch eine Niederlage einstecken. Aber Daniel nimmt das gelassen. "Scheiß drauf", sagt er grinsend.

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Quelle:
SZ vom 14.12.2018
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