Süddeutsche Zeitung

Auszeichnung:Leuchtende Beispiele

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Hacker-Pschorr verleiht wieder seinen "Stern der Gastlichkeit"

Von Franz Kotteder, München

Brauereichef in München zu sein, das war mal das Höchste, was man hier erreichen konnte. Heute ist man sich da nicht mehr so sicher. Wenn man Hacker-Pschorr-Geschäftsführer Andreas Steinfatt an diesem Abend in Schuhbecks Teatro draußen in Riem zuschaut, möchte man ihn fast ein bisschen bemitleiden. Denn die Verleihung des "Sterns der Gastlichkeit" an insgesamt 15 Wirtshäuser und Restaurants aus ganz Bayern ist natürlich eine schöne Sache für diejenigen, die ausgezeichnet werden. Für den, der die ganze Sache so etwa eineinhalb Stunden lang moderieren muss, kann das aber doch recht anstrengend werden. Geht es ja darum, möglichst abwechslungsreich zu loben.

Steinfatt tut sich da etwas hart, und so erfährt man erstaunlich oft, dass die Träger eines neuen oder weiteren Sterns "sehr gut aufgestellt" und "mit Herzblut bei der Sache" sind, dass es überhaupt "schee ist, dass ihr do seid", und dass man dazu nur "herzlich Danke sagen" könne. Es ist halt nicht einfach, auf jeden ganz individuell einzugehen, auch wenn sich der Hacker-Pschorr-Chef große Mühe gibt. Immerhin wird der "Stern der Gastlichkeit", mit der die Brauerei die ihr verbundenen Lokale auszeichnet, schon zum fünften Mal verliehen. Bayernweit sind unter Anleitung des professionellen österreichischen Hotel- und Restauranttesters Kurt Steindl Teams von anonymen Gästen, auf gut Bayerisch "Mistery Guests" genannt, unterwegs. Anhand einer Checkliste mit mehr als 120 Kriterien überprüfen sie die Leistungen der einzelnen Restaurants, von der Qualität des Essens über die Sauberkeit der Toiletten bis hin zum Umgang mit Beschwerden, und am Schluss springen dann Sterne für sie heraus. Im ersten Jahr des Wettbewerbs waren das gleich 32. Im vergangenen Jahr dann insgesamt schon 124.

15 von ihnen, die durch besonders hervorragende Leistungen in den vergangenen fünf Jahren hervorstachen, durfte Steinfatt dann am Dienstagabend "mit unserer großartigen Hacker-Pschorr-Medaille beglücken". In München und der näheren Umgebung waren das diesmal Florian Oberndorfer vom Wirtshaus in der Au (fünf Sterne), Uwe Völker vom Wirtshaus zum Hackerbräu in Unterföhring und Ute Spröttl vom Hotel Schiller in Olching. Oberndorfer ist auch als Wiesnwirt der Knödelei bekannt, und das Hotel Schiller hat sich vom Tagescafé zum Tagungshotel fortentwickelt.

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Quelle:
SZ vom 01.02.2018
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