Süddeutsche Zeitung

Ausbildung:Im Talentschuppen

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Den Praktikanten der Fürstenfeldbrucker SZ bleiben nur zwei Monate Zeit, um herauszufinden, ob der Journalismus ihr Traumberuf werden könnte.

Von Erich C. Setzwein

Alle acht Wochen vollzieht sich in den Räumen der Fürstenfeldbrucker SZ das gleiche Ritual. Junge Menschen, die in den zurückliegenden beiden Monaten einen Blick in ihre berufliche Zukunft als Journalisten geworfen haben, verabschieden sich mit einem selbst gebackenen Kuchen. Je nach Nähe, die die Abiturienten oder Studenten zu den Kollegen in der Redaktion aufgebaut haben, fällt der Abschied mehr oder weniger rührend aus. Der Praktikantenstuhl wird am Tag nach dem Abschied gleich wieder besetzt mit einem neuen Praktikanten. Meist dürfen zwei junge Erwachsene hospitieren - gegen Bezahlung, versteht sich. Aber die SZ-Redaktion Fürstenfeldbruck hat sich auch als Ausbildungsplatz für Offiziere und Unteroffiziere des Fliegerhorstes etabliert, die in der Öffentlichkeitsarbeit tätig sein werden. Alle acht Wochen vollzieht noch ein anderes Ritual: ein Foto des aktuellen Praktikanten wird der "Praktikantenwand" im Konferenzraum hinzugefügt.

Dorthin hat es auch Linda Zahlhaas geschafft. Die 24 Jahre alte Studentin aus München hat vor sechs Jahren am Carl-Spitzweg-Gymnasium in Germering ihr Abitur gemacht und danach Sinologie, Kunst, Musik und Theater studiert. Nach ihrem Bachelor in Sinologie und auf dem Weg zum Master-Abschluss in Journalismus verbringt "liza", wie sie ihren Namen unter Artikeln abkürzt, einige Monate in Medienhäusern und hat die Zusage des Goethe-Instituts in Peking, in der Online-Redaktion mitarbeiten zu können.

Linda Zahlhaas hat zu Beginn ihres zweiten Monats bei der Fürstenfeldbrucker SZ als Praktikantin das gemacht, was ihr Vorgänger mit ihr machte: eine Übergabe der wichtigsten Telefonnummern und guten Tipps. "liza" gab ihre Erfahrungen an "fesc" weiter, den 19 Jahre alten Felix Schulz aus Puchheim. Er strebt zwar ein Jurastudium an, hat aber so große Lust am Schreiben, dass er dies bei einer Zeitung ausprobieren möchte.

Da Praktikanten in der Fürstenfeldbrucker SZ werden vom ersten Tag an als Berichterstatter eingesetzt. Beim Schreiben wird ihnen von einem Praktikantenbetreuer geholfen. So ist auch Felix Schulz fast jeden Tag mit einem längeren Artikel beschäftigt. Lange Geschichten in der Zeitung sind ohnehin sein Ding. Die Seite Drei, die klassische Reportagen- und Analyseseite der Süddeutschen Zeitung, liest er regelmäßig. Mit viel Talent schreibt er vielleicht mal dort.

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Quelle:
SZ vom 06.05.2017
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