Süddeutsche Zeitung

Auer Dult:Junger und alter Weibersommer

Dem goldenen Glanz dieser Wetterlage kann ihr Name nicht ganz das Wasser reichen: Vielen klingt er halt arg abgetragen, wie ein Paar zu oft gestopfte Socken, manchen gar nach "Diskriminierung". Sagen wir so: Die Bezeichnung "Altweibersommer" hat an die 200 Jahre auf dem Buckel und stammt wohl aus einer Zeit, in der das Jahr noch in eine Winter- und eine Sommerhälfte geteilt war. Den Frühling nannten sie seiner- beziehungsweise ihrerzeit "Junger Weibersommer", denn Herbst entprechend gealtert. Immer aber bezeichnete der Begriff eine meteorologische Einzigartigkeit: die Phase oft Ende September und im Oktober, in der ein stabiles Hochdruckgebiet den Sommer warm ausklingen lässt. So wie seit Sonntag wieder. Es gibt besonders schöne Orte, an denen sich in diesem späten Licht baden lässt und sogar welche, die aufs Freundlichste mit der althergebrachten Bezeichnung dieser Wetterlage eine Verbindung eingehen: die Auer Dult im Altweibersommer - vielleicht sogar am Sockenstand. Vielen ein regelrechter Genuss. Rein terminlich ist das bis kommenden Sonntag, 23. Oktober, möglich.

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