Süddeutsche Zeitung

Anzeige:25-Jähriger fälscht aus Angst vor Freundin seinen Pass

Um Stress zu vermeiden, veränderte ein 25-Jähriger seinen Pass. Deshalb musste er im Kosovo einen Tag im Gefängnis verbringen.

Von Günther Knoll, München

Weil er eine Reise nach Peru vor Freundin und Eltern verheimlichen wollte, hat ein 25-jähriger Mann aus Münster kurzerhand die Seite mit den entsprechenden Grenzkontrollstempeln aus seinem Reisepass gerissen. Das fiel auf, als er jetzt auf dem Flughafen Pristina in den Kosovo einreisen wollte. Nach einem Tag Haft wurde der Mann nach Deutschland zurückgeschickt, wo ihn die Bundespolizei am Flughafen München in Empfang nahm.

Anfang des Jahres war der Münsteraner in Südamerika gewesen. Allerdings ohne seine Freundin. Um weiteren Stress mit ihr und auch seinen Eltern zu vermeiden, habe er die verräterische Seite einfach aus seinem Pass gerissen, gab er auf der Wache der Bundespolizei bereitwillig zu. Dass er sich damit strafbar wegen Urkundenfälschung machen könne, sei ihm nicht bewusst gewesen.

Der Mann war am Freitag auf dem Flughafen von Pristina gelandet, dort war der kosovarischen Grenzpolizei der fehlerhafte Pass aufgefallen. Der Münsteraner musste für einen Tag in ein kosovarisches Gefängnis, ehe er zurück nach Deutschland geschickt wurde. Am Flughafen München bemerkten Bundespolizisten, dass auch der Personalausweis abgelaufen war. Der Mann muss jetzt mit einer Anzeige wegen Veränderns von amtlichen Ausweisen rechnen. Und nach eigenen Aussagen fürchtet er auch um seine Karriere als Immobilienmakler.

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Quelle:
SZ vom 07.08.2018
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