Süddeutsche Zeitung

Anschlag:Griechisches Konsulat mit Pech beschmiert

Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Mittwoch die Fassade des griechischen Generalkonsulats in Bogenhausen mit Pech beschmiert. Die Tat habe sich in der Möhlstraße zwischen 23.15 Uhr am Dienstag und sechs Uhr am nächsten Morgen zugetragen, teilte das Polizeipräsidium am Mittwoch mit. Die Ermittler vermuten die Täter in der linken Szene. Dafür spricht unter anderem der Slogan "Exarchia Resists", den die Unbekannten auf das Tor des Generalkonsulats geschrieben haben. Exarchia ist ein Szeneviertel in der griechischen Hauptstadt Athen, wo die Regierung zuletzt besetzte Häuser räumen lies. Die Website Indymedia, die der radikalen Linken nahe steht, veröffentlichte ein anonymes Bekennerschreiben zu dem Fall. Darin heißt es: "Die Aktion ist unsere Antwort auf die Repression des griechischen Staates gegen die Squats". Squats ist englischer Slang für Hausbesetzer. Das Viertel im Norden der griechischen Hauptstadt ist seit Jahrzehnten ein Zentrum linker Bewegungen. 2008 wurde dort ein 15-Jähriger von Polizisten erschossen, es folgten tagelange Unruhen. Ende August hatte die Polizei dort Razzien durchgeführt. Wegen der Schmierereien in Bogenhausen sucht die Münchner Polizei Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben, die in Zusammenhang mit der Tat stehen könnten. Hinweise nimmt jede Dienststelle entgegen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4596648
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 12.09.2019 / anh
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.