Am Michaelibad: Polizei liefert sich Verfolgungsjagd mit Tretrollerfahrer

Der 32 Jahre alte Hobbybastler hat seinen Elektroroller so aufgemotzt, dass der mit Tempo 50 fährt. Er flüchtet bis auf den U-Bahnsteig am Michaelibad - und bringt auch einen Passanten in Gefahr.

Womöglich hielt er sich für Daniel Düsentrieb, als er mit seinem selbstgebastelten Elektro-Scooter durch die Gegend düste. Was für den 32-Jährigen wohl ein großer Spaß werden sollte, fand die Polizei gar nicht witzig. Am Ende wurde es sogar richtig gefährlich.

Laut einem Bericht des Präsidiums fuhr der Hobby-Bastler am Mittwoch gegen 15.10 Uhr den Radweg der Heinrich-Wieland-Straße in Neuperlach entlang. Zwei Polizeibeamte staunten nicht schlecht, als der 32-Jährige auf dem kleinen Tretroller mit etwa 50 Stundenkilometern an ihnen vorbeirauschte. Sie überholten und signalisierten, er solle anhalten. Doch Düsentrieb dachte nicht daran, umkurvte den Streifenwagen und floh. Die Polizisten eilten hinterher.

Am Abgang zum U-Bahnhof Michaelibad sprang der Mann von seinem Scooter und lief die Treppen hinunter. Im Zwischengeschoss stieg er wieder auf und brauste eine Rampe hinab zum Bahnsteig, dort konnte er einen der beiden Polizisten abhängen. Zur gleichen Zeit stand ein 26-jähriger Berliner am Gleis und wartete auf die U-Bahn. Der Münchner auf seinem E-Roller konnte nicht mehr ausweichen und stieß mit dem Kopf gegen den Kopf des Berliners.

Rasch rappelte sich der Rollerfahrer wieder auf, fuhr davon, stürzte erneut und kletterte schließlich am anderen Ende des Bahnsteigs die Treppe hinauf. Oben angelangt, wartete schon der zweite Polizist auf ihn. Dieser war mit dem Auto bis zum nächsten Ausgang gefahren und schnitt dem Flüchtenden so den Weg ab. Der muss sich jetzt unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.