Süddeutsche Zeitung

2,4 Millionen Euro Beute:Einbrecherbande muss bis zu zehn Jahre in Haft

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Von Christian Rost

Drei Männer und eine Frau, die an insgesamt 202 Wohnungseinbrüchen im Großraum München und in Ingolstadt beteiligt waren und dabei Diebesgut im Wert von rund 2,4 Millionen Euro erbeuteten, haben am Montag am Landgericht München I Geständnisse abgelegt. Ihnen waren im Gegenzug bei einem Deal Haftstrafen von drei bis zehn Jahren zugesichert worden.

Die Hauptschuld nahm der 36-jährige Nebojsa M. auf sich. Der Kopf der Bande, der im Zeitraum von 2004 bis zur Festnahme aller Beteiligten Anfang vergangenen Jahres vor allem hochwertigen Schmuck, Uhren, Münzen, Bargeld und auch Spirituosen bei seinen Taten erbeutet hatte, sagte, es sei ihm "eigentlich egal gewesen", wo er eingestiegen sei. Er habe sich vorher nicht Objekte bewusst ausgesucht, meinte M., "das hat sich so ergeben". Die Beute setzte er bei Hehlern ab, die Gold nach Gewicht und Uhren nach Fabrikat bezahlten. Nebojsa M., der nun mit neuneinhalb bis zehn Jahren Haft rechnen muss, beging die Einbrüche zumeist mit seinem Komplizen Bogoljub P. Den 44-Jährigen erwartet eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren und neun Monaten bis sieben Jahren und drei Monaten. Als "Werkzeug" unterstützte der dritte Mann im Bunde, der 47-jährige Daniel P., seine Mittäter. P. wird vergleichsweise günstig davonkommen und zwischen drei Jahren und drei Monaten und drei Jahren und neun Monaten ins Gefängnis müssen.

Von der Aussage des Hauptangeklagten, wonach er nicht gezielt auf Einbruchstour gegangen sei, sollte offensichtlich dessen ebenfalls angeklagte Ex-Frau profitieren. Die 34-jährige Daniela M. arbeitete beim Finanzamt München und räumte ein, in zehn Fällen die Adressen vermögender Steuerzahler an Nebojsa M. weitergegeben zu haben, damit dieser dort einbrechen konnte. In einem Fall lohnte sich das offenbar besonders: Er machte in München bei nur einem Einbruch Beute im Wert von 92 000 Euro. Für ihren Tatbeitrag wird Daniela M. drei bis dreieinhalb Jahre in Haft gehen.

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Quelle:
SZ vom 16.06.2015
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