Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Phantombild

Ein Fahndungsmittel, das sich immer wieder bewährt - nun in Schwäbisch Hall.

Von Joachim Käppner

Den Tatverdächtigen, der zwei alte Frauen bei Schwäbisch Hall ermordet haben soll und am Dienstag festgenommen wurde, hatte die Polizei auch mit einem Phantombild gesucht. Offenbar hat es zur Ergreifung des aus Serbien eingereisten Mannes beigetragen. Solche Bilder eines Gesichts sind seit Langem ein Fahndungsmittel der Polizei. Anders als meist bei einem Fahndungsfoto wird nach einem noch unbekannten Täter gesucht. Allerdings hat sich die Technik der Herstellung deutlich verändert. Früher wurden Phantombilder von speziell geschulten Fachleuten mit dem Stift gezeichnet, sie bemühten sich, Angaben von Augenzeugen etwa über Haar- und Augenfarbe und anderen Merkmalen wiederzugeben. Verbessert wurde das Procedere durch "Identikits", dabei sind spezielle Gesichtsmerkmale wie Augen, Kinn oder Mund auf Folien festgehalten, die übereinandergelegt werden und so ein komplettes Gesicht ergeben können. Diese Folien sind in der Personen-Identifizierungs-Kartei (PIK) enthalten. Inzwischen erlaubt fotorealistische Digitaltechnik noch wesentlich einfacher herzustellende Phantombilder. Nur eines kann auch die modernste Software nicht: Augenzeugen oder -zeuginnen ersetzen. Was auf dem Phantombild zu sehen ist, hängt stets von ihnen ab. Sie werden daher bei dessen Erstellung ausführlich einbezogen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5744012
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.