Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Haubitze

Das Geschütz, das Estland an die Ukraine weitergeben will.

Von Paul-Anton Krüger

Die Haubitze ist ein Artilleriegeschütz. In Rede steht sie, weil Estland neun solche Geschütze vom sowjetischen Typ D-30, Kaliber 122-Millimeter, an die Ukraine weitergeben will - und dafür auf die Genehmigung Deutschlands wartet, bislang vergebens. Neben Raketenwerfern, Langrohrkanonen und Mörsern gehören Haubitzen zu den vier Artilleriewaffen, die bis heute eingesetzt werden. Entweder sind sie auf gepanzerte Selbstfahrlafetten montiert oder werden von Lastwagen gezogen; dann sind sie auch mit Hubschraubern verlegbar. Während Kanonen das Geschoss direkt aufs Ziel feuern und Mörser für Steilfeuer eingesetzt werden (bei dem die Granate einer bogenförmigen Flugbahn folgt), kann eine Haubitze sowohl direkt attackieren als auch indirekt mit einer bogenförmigen Flugbahn der Munition. Waffentechnisch gelten Steinbüchsen des 14. und 15. Jahrhunderts als Vorläufer. Der Begriff leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort hūfe ab: "Haufen" - die damals in der Schlachtordnung gängigste Truppenformation, welche das Ziel der Haubitzen war. Lange wurden sie vor allem zur Bekämpfung unbeweglicher Flächenziele verwendet. Moderne Haubitzen schießen GPS-gelenkte Granaten mehr als 50 Kilometer weit auf wenige Meter genau ins Ziel. Sie können damit Unterstützung durch die Luftwaffe sowie Raketen ersetzen.

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