Süddeutsche Zeitung

Geschichtsbild:Kiffen in Deutschland, 1970

In München damals keine große Sache.

Von Meredith Haaf

Der Freistaat Bayern ist heute für Cannabis-Fans nicht gerade das Bundesland der Wahl, sondern für durchsuchungsfreudige Polizeibeamte bekannt. Das dürfte sich auch mit der heute beschlossenen Teil-Legalisierung nicht ändern, der bayerische Ministerpräsident ist von ihr alles andere als begeistert. Schwer vorstellbar, dass in München-Schwabing einige Jahre ein Club betrieben wurde, der offiziell "Piper Club" hieß und irgendwann der Einfachheit halber in "Joint" umbenannt wurde - warum, ist auf diesem Foto unschwer zu erkennen. Marihuana, die Droge, die aus Cannabis gemacht wird, war in Deutschland mit dem Opiumgesetz 1929 verboten worden. Doch selbst nach der Einführung des Betäubungsmittelgesetzes 1971 war entspanntes Kiffen in der Öffentlichkeit viele Jahre noch üblich. Das änderte sich mit der rasant wachsenden Einfuhr immer härterer Drogen in den Siebziger- und Achtzigerjahren sowie den steigenden Zahlen von Drogentoten, für deren Sucht die "Einstiegsdroge" Cannabis als verantwortlich galt.

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