Süddeutsche Zeitung

Geschichtsbild:Ein fast echtes Foto der Royals

Fürstin Kate hat ein Bild nachbearbeitet und damit das Königreich in große Aufregung versetzt. Dabei verschwand früher auch schon mal ein ganzer Monarch.

Von Michael Neudecker

Seit die britischen Royals ein nachbearbeitetes Foto der Princess of Wales und ihren Kindern veröffentlichten, fragen sich viele Briten, welchen Fotos aus dem Palast man überhaupt noch trauen kann. "Wie so viele Amateur-Fotografen experimentiere ich gelegentlich damit, Fotos zu bearbeiten", teilte Kate über Social Media mit, sie wolle sich "für die Verwirrung entschuldigen". Dabei ist das nicht das erste Mal, dass Fotos der Royals verändert wurden. Im vergangenen Jahr gab es etwas Aufregung um ein Familienporträt, auf dem es aussah, als fehlte dem fünfjährigen Prinzen Louis ein Mittelfinger, was einen amerikanischen TV-Komiker zu dem Witz verleitete, die verstoßene Herzogin Meghan habe noch einen Mittelfinger übrig für die Royals. Bildbearbeitung bei Politikern und Monarchen gab es aber auch schon zu Zeiten von Elizabeth, der "Queen Mum", Mutter von Königin Elizabeth II. Ein historisch gut dokumentiertes Beispiel ist die Aufnahme von Elizabeth, König George VI. und dem damaligen kanadischen Premierminister William Lyon Mackenzie King, entstanden im Jahr 1939 auf der Terrasse des Banff Springs Hotels in der Provinz Alberta, Kanada. Das Foto wurde im Jahr darauf für kanadische Wahlkampfplakate verwendet - und zwar ohne George VI. Nach gängiger Annahme entfernte das Team des Premiers den König, weil der Chef mächtiger wirken würde, wenn neben ihm nur die Frau des Königs steht, nicht aber der König selbst. Mackenzie King war immerhin 21 Jahre im Amt, länger als jeder andere kanadische Premierminister.

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