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Aktuelles Lexikon:Tröpfchenfänger

Die FFP2-Masken und ihre Varianten dienen außer dem Eigen- auch dem Fremdschutz, so sie kein Ventil haben

Von Christina Berndt

Atmen soll man schon noch können, aber ansonsten gilt: Am besten schützt eine Mund-Nasen-Bedeckung vor Infektionskrankheiten, wenn sie möglichst undurchlässig ist und möglichst eng am Gesicht anliegt. In der Regel übertreffen "Filtering Face Pieces", besser als FFP-Masken bekannt, in beiden Aspekten die einfacheren chirurgischen Masken oder selbstgenähte Communitymasken. Denn bei FFP-Masken aller Kategorien handelt es sich um partikelfiltrierende Halbmasken, die Teilchen ab einem Durchmesser von 0,6 Mikrometern kaum noch durchlassen. Die FFP2-Masken, die nun über Apotheken an über 60-Jährige und vorerkrankte Menschen abgegeben werden, halten 95 Prozent solcher Partikel ab (FFP3-Masken 99 Prozent), was für den üblichen Gebrauch ausreicht. Masken nach dem US-Standard N95 und dem chinesischen Standard KN95 sind den FFP2-Masken gleichzusetzen. Streng genommen bilden FFP2-Masken keine Barriere für einzelne Viren, denn diese sind (mit wenigen exotischen Ausnahmen) erheblich kleiner als 0,6 Mikrometer: Sars-CoV-2 misst sogar nur um 0,1 Mikrometer. Doch das Virus fliegt nicht allein durch die Luft, es wird in Form von Aerosolen und Tröpfchen verbreitet - und diese bleiben in den FFP2-Masken hängen. Dadurch dienen FFP2-Masken nicht nur dem Eigen-, sondern auch dem Fremdschutz - es sei denn, sie verfügen über ein Ventil. In dem Fall kann man leichter, da ungefiltert ausatmen. Solche Masken schützen aber nur ihren Träger - und sind deshalb an vielen Orten verboten.

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