Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Sternschnuppe

Der Mensch kann sich für sie romantisch begeistern, dabei ist es doch nur kosmischer Schutt.

Von Patrick Illinger

Durch das Sonnensystem rasen nicht nur Merkur, Venus, Erde und all die anderen Planeten. Auch jede Menge Kleinzeug dreht seine Bahnen um unser Zentralgestirn. Manches davon sind stattliche Asteroiden oder Kometen, anderes nur Staub. Ein besonderes Faszinosum für uns Erdenbewohner sind mehrere Wolken aus kosmischem Schutt, den zum Beispiel Kometen mit ihrem Schweif verstreut haben. Eine solche Schuttwolke, oder Meteorstrom, wie Fachleute sagen, sind die "Perseiden", welche die Erde jährlich um den 12. August herum durchqueren. Prasselt ein Brösel davon mit Zigtausenden Kilometern pro Stunde auf die irdische Lufthülle, verglüht er aufgrund der Reibungshitze in einem weithin sichtbaren Feuerschweif. Der deutschsprachige Teil der Menschheit nennt das eine Sternschnuppe. Bei klarer Nacht, fern den störenden Lichtern der Zivilisation, sind die Leuchtfäden des verglühenden Weltraumschutts besonders gut zu sehen. Für Astrophysiker sind sie aber auch eine Warnung, dass jederzeit auch größere Brocken die Erdatmosphäre treffen können, die nicht vollständig verglühen, sondern als sogenannte Meteoriten auf dem Erdboden einschlagen und je nach Größe gewaltige Zerstörung anrichten können. Doch das passiert statistisch gesehen recht selten. Andererseits: Genau ein solcher Einschlag bedeutete das Ende der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren.

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