Süddeutsche Zeitung

Aktuelle Lexikon:Ehrenamt

Am Tag des Ehrenamtes wird derer gedacht, die einfach nur: helfen.

Von Marc Beise

Nicht jeder Rentner und jede Rentnerin, denen man derzeit am Flughafen begegnet, fliegt in den sonnigen Süden, um dort zu überwintern. Vielmehr ist mancher auch auf dem Weg zur Arbeit, mehr noch: zu ehrenamtlicher Arbeit. Beispielsweise stehen die Chancen nicht schlecht, Abgesandten des in Bonn ansässigen Senior Experten Service (SES) zu begegnen, die Rat und Tat anbieten für Unternehmen und Einrichtungen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Auch in Deutschland sind trotz angeblich schwindender gesellschaftlicher Solidarität weiterhin Hunderttausende in der Sport- und Vereinsarbeit, bei Kultur und Musik sowie in sozialen und bildenden Einrichtungen aktiv. Der Internationale Tag des Ehrenamtes, von der Uno auf den 5. Dezember gelegt, ist Anlass, daran zu erinnern. Und wo ein solcher Gedenktag ist, ist das Staatsoberhaupt nicht weit. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vergibt auch in diesem Jahr Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an besonders engagierte Personen. Der Staat sieht solche Aktivitäten gerne, die Defizite der öffentlichen Hand ausgleichen, dafür spendiert er einige Vergünstigungen bei Steuer und Versicherung oder bei Eintritten. Weil aber nach Ansicht vieler Helfender mehr ginge, fordert zeitgleich der Aktionstag #freiefahrtfuerfreiwillige, dass sozial engagierte Bürger wenigstens im öffentlichen Nahverkehr umsonst vorankommen.

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