Süddeutsche Zeitung

Zeitungskrise: "Frankfurter Rundschau":Eiserner Sparkurs

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Nach der Zusammenlegung der Wirtschafts- und Politikredaktionen von "Frankfurter Rundschau" und "Berliner Zeitung" sollen den Mitarbeitern der "FR" weitere Sparmaßnahmen drohen: Bis zu 50 Jobs seien gefährdet.

Wie alles andere drängt die aktuelle Google-Debatte auch in den Hintergrund, dass die Krise des gedruckten Journalismus weiter anhält. Für Furore sorgt jetzt ein Bericht des Spiegel. Wie das Magazin berichtet, plant die Geschäftsführung der Frankfurter Rundschau ( FR), 30 bis 50 Stellen zu streichen. Jobs sollen vor allem in der Redaktion wegfallen.

Die Hinweise auf eine neue Sparwelle verdichteten sich bereits in der vergangenen Woche, als Anzeigen-Chefin Petra Linke gehen musste. Doch nicht nur die Anzeigenentwicklung, auch die der Auflage macht wenig Hoffnung: Allein in den vergangenen zehn Monaten habe die Tageszeitung zehn Prozent ihrer Auflage verloren, berichtet der Branchendienst Meedia. Der derzeitige Gesamtverkauf liege bei 133.050 Exemplaren, 18 Prozent weniger als noch vor fünf Jahren.

Für manche Redakteure bestätige die drohende Sparrunde laut Spiegel, dass die FR-Redaktion weiter an Eigtenständigkeit verliere. Die Zeitung gehört mehrheitlich zum Verlag DuMont Schauberg und schon seit Monaten kooperiert die Redaktion mit dem Schwesterblatt Berliner Zeitung, ebenfalls einer DuMont-Schauberg-Tochter. In einer Gemeinschaftasredaktion kümmern sich insgesamt 36 Mitarbeiter um die Wirtschafts- und Politikberichterstattung beider Titel.

Die Arbeit der Gemeinschaftsredaktion wird insgesamt positiv bewertet - auch von ihren Mitgliedern. Die Chefredakteurin der neuen Content-Einheit, Brigitte Fehrle, sagte kürzlich im Interview mit Horizont.net : "Die sichtbare Qualitätsverbesserung ist für mich wirklich das frappierenste an dem ganzen Projekt."

Ob es der Erfolg dieser Sparmaßnahme ist, der nun die weiteren Entlassungspläne begünstigt - laut Spiegel haben sich Betriebsrat und Geschäftsführung bereits in der vergangenen Woche getroffen, um über mögliche Abfindungsprogramme zu reden. Der Betriebsrat will betriebsbedingte Kündigungen verhindern.

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