Süddeutsche Zeitung

Umstrittener Leiter des Berlin-Büros:Nikolaus Blome und "Spiegel" trennen sich

"Spiegel" trennt sich von Blome

Lange hat es nicht gehalten und schön war es auch nicht: Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hat an diesem Mittwochvormittag die Trennung vom umstrittenen Mitglied der Chefredaktion Nikolaus Blome vermeldet - "im gegenseitigen Einvernehmen", wie es in der Pressemitteilung heißt.

Belastetes Verhältnis

Erst Ende August 2013 war der 51-Jährige, zuvor stellvertretender Bild-Chef, zu dem Magazin gekommen und Leiter des Hauptstadtbüros in Berlin sowie Mitglied der Chefredaktion bei Spiegel und Spiegel Online geworden. Die Personalie hatte die Redaktion gespalten: Der designierte Chefredakteur Wolfgang Büchner hatte den Boulevard-Journalisten seinerzeit verpflichtet, bevor er selbst seinen Job in Hamburg angetreten hatte.

Blome sollte Büchners Stellvertreter werden - eine Maßnahme, mit der Büchner massiven Unmut heraufbeschwor. Die Redaktion befürchtete eine Verflachung und Boulevardisierung des Magazins. Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss: Blome wurde nicht Stellvertreter, sondern "nur" Mitglied der Chefredaktion und Leiter des Haupstadtbüros.

Neue Köpfe

Der ehemalige dpa-Chef Büchner ist bereits seit Ende 2014 nicht mehr beim Spiegel beschäftigt. Nach zahllosen Querelen vor allem über seine Zukunftsvision der Marke Spiegel trennte sich die Redaktion von ihm - er hatte es binnen eines Jahres nicht geschafft, Print- und Onlineredaktion auf einen gemeinsamen Weg zu führen.

Über Blomes Nachfolge werde die Chefredaktion in Kürze entscheiden, teilt das Nachrichtenmagazin nun mit. Chefredakteur Klaus Brinkbäumer, seit Mitte Januar Nachfolger von Büchner, lobte Blome als "leidenschaftlichen politischen Journalisten" und dankte ihm für seine "überzeugende Arbeit".

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