Süddeutsche Zeitung

Pay Gap:Wertminderung

Der linksliberale "Guardian" spart am Gehalt der Chefredakteurin: Katherine Viner verdient viel weniger als ihr Vorgänger Alan Rusbridger.

Von Björn Finke

Als Hausblatt aller Linksliberalen im Vereinigten Königreich setzt der Guardian sich für Bürgerrechte ein und für die Benachteiligten im Land; vor den Parlamentswahlen im Mai empfahl man den Lesern, ihre Stimme Labour zu geben. Auch Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ist der Redaktion ein Anliegen. Doch die hat selbst beim Guardian Grenzen, wie nun herauskam: Seit Juni führt mit Katharine Viner erstmals eine Frau die Zeitung. Dafür erhält sie 340 000 Pfund im Jahr, etwa 475 000 Euro. Ihr Vorgänger Alan Rusbridger kassierte stolze 152 000 Pfund mehr.

Diese Zahlen veröffentlichte das Verlagshaus Guardian News & Media zusammen mit den Ergebnissen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Den Unterschied zwischen Rusbridgers Bezügen und denen seiner Nachfolgerin erklärte das Unternehmen mit dessen langer, 20-jähriger Amtszeit. Viner fing 1997 beim Guardian an, seit 2008 war sie eine von Rusbridgers Stellvertreterinnen.

Die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr waren bescheiden. Die Umsätze des Verlags im Internet stiegen kräftig, was den Gesamtumsatz um drei Prozent auf umgerechnet 300 Millionen Euro erhöhte. Trotzdem schrieb die Firma Verlust; der fiel mit gut 26 Millionen Euro ähnlich aus wie 2013.

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Quelle:
SZ vom 01.08.2015
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