Süddeutsche Zeitung

Patricia Schlesinger:Neuer Job, neue Vorwürfe

Die fristlos entlassene RBB-Intendantin Schlesinger hat eine neue Anstellung. Zudem gibt es weitere Berichte über ihre Dienstreise-Abrechnungen.

Die ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hat nach Angaben ihres Medienanwalts einen neuen Job. "Sie arbeitet für ein international tätiges Unternehmen an dessen Hamburger und Berliner Standorten. Sie ist in dieser Funktion viel unterwegs", sagte Ralf Höcker. Ihre Betriebsrenten-Forderung gegenüber dem RBB würde sich dadurch verringern. Den Namen des Unternehmens und die Position Schlesingers nannte Höcker nicht. Die Summe, um die sich die Forderung an den RBB reduziert, wurde ebenfalls nicht genannt.

Im Februar wurde bekannt, dass Schlesinger vor dem Landgericht Berlin Ruhegeld einklagt. Nach Vorwürfen der Korruption, Vorteilsnahme und Verschwendung von Beitragsgeld war Schlesinger Anfang August 2022 als RBB-Intendantin zurückgetreten und anschließend fristlos gekündigt worden. Höcker erklärte, dass es um eine Betriebsrente in Höhe von 18 384,55 Euro pro Monat geht. Der RBB hat sich damals nicht zu dem Verfahren geäußert.

In dieser Woche wurden zudem neue Vorwürfe gegen Schlesinger erhoben. Business Insider berichtete, dass mehr als ein halbes Dutzend ihrer Dienstreisen als Intendantin - unter anderem nach London, San Francisco, Tel Aviv und Tokio - nicht dienstlich veranlasst gewesen seien. Interne wie externe Prüfer hätten einen "Verstoß gegen die Reisekostenordnung" erkannt, hieß es.

Höcker sagt dazu auf SZ-Anfrage: "Der RBB bastelt sich neue Vorwürfe, nachdem sich die alten mittlerweile schon fast alle in Luft aufgelöst haben. So soll die Kündigung der Mandantin im Nachhinein doch noch gerechtfertigt werden. Das ist schlicht unseriös." Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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