Süddeutsche Zeitung

Nordsyrien:Angriffe auf Journalisten

Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG) hat Angriffe auf Journalisten in Nordsyrien scharf verurteilt. Die Sicherheitslage für Reporterinnen und Reporter verschlechtere sich seit dem Start der türkischen Militäroffensive zusehends, heißt es in einer Mitteilung. "Reporter ohne Grenzen" forderte die Türkei auf, UN-Resolutionen zum Schutz von Berichterstattern in Kriegsgebieten einzuhalten.

Bei dem bislang schlimmsten Angriff in der Region, einem türkischen Luftschlag auf einen Fahrzeugkonvoi am Sonntag, wurden ROG zufolge mindestens neun Menschen getötet. Unter den Opfern befanden sich zwei Journalisten, wie auch der Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, sagte. Einer der beiden war als Korrespondent einer kurdischen Medienagentur tätig, der andere für einen schwedisch-kurdischen Fernsehsender. Mindestens acht weitere Journalisten wurden nach Angaben von ROG verletzt.

Seit vergangenem Mittwoch führt die Türkei eine Offensive gegen die Kurden im Nordosten Syriens, den Kämpfen fallen immer mehr unbeteiligte Zivilisten zum Opfer. Die türkische Militäroffensive folgte auf die Ankündigung der USA, ihre Truppen aus der Region abzuziehen. US-Streitkräfte und kurdische Einheiten hatten dort in den vergangenen Jahren gemeinsam gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gekämpft. Die Türkei betrachtet die kurdischen Kräfte im Nordosten Syriens als Terroristen. Inzwischen stellte sich laut Medienberichten das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad militärisch an die Seite der Kurden. In Syrien herrscht seit 2011 ein blutiger Konflikt, der mit Protesten gegen Assad begann.

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Quelle:
SZ vom 16.10.2019 / SZ
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