Süddeutsche Zeitung

Leonine:Tele 5 wird verkauft

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Der US-Konzern Discovery erwirbt den Spielfilmsender

Von Caspar Busse

"Das Haus ist fertig gebaut, wir richten es gerade ein", sagte vor einigen Wochen Fred Kogel. Der Medienmanager, der einst für ZDF, Sat 1 und Leo Kirch arbeitete, baut gerade mit viel Geld des amerikanischen Finanzinvestors KKR das Unternehmen Leonine, zu dem neben Tele München und vielen anderen auch die Filmproduktionsfirma Wiedemann & Berg gehört. Und wie das nun mal so ist beim Einrichten, hat Kogel nun auch etwas gefunden, was nicht so gut zum Rest passt und was deshalb weg muss: Der Fernsehsender Tele 5 wird überraschend an den US-Konzern-Discovery verkauft.

Bei dem Münchner Sender laufen vor allem Spielfilme und Serien, zum Beispiel Science-Fiction-Produktionen wie Star Trek. Der Marktanteil des frei empfangbaren Senders liegt irgendwo zwischen einem und zwei Prozent. Tele 5, ursprünglich schon 1988 gegründet, dann aber einige Jahre verschwunden, gehörte sehr lange zu Herbert Kloiber und dessen Tele München Gruppe, die 2019 von Leonine übernommen wurde. Zur Höhe des Kaufpreises gibt es keine Angaben. Die Behörden müssen noch zustimmen, was aber unproblematisch sein dürfte. Beide Seiten haben auch einen langfristigen Programmliefervertrag geschlossen. Discovery betreibt in Deutschland bereits die kleineren Sender Dmax, TLC, Eurosport und Home & Garden TV.

Zusammen mit Pro Sieben Sat 1 hat Discovery im vergangenen Jahr die Streamingplattform Joyn gestartet. Der US-Konzern aus New York hat zudem die weltweiten Rechte an den Olympischen Spielen erworben. Deutschland sei ein sehr wichtiger Markt für Discovery, hatte zuletzt immer wieder Discovery-Finanzvorstand Gunnar Wiedenfels betont. "Die Zukunft im Verbund der starken Programmmarken von Discovery Deutschland kann kommen", teilte Kai Blasberg, Geschäftsführer von Tele 5, mit. Leonine ist zudem am deutschen Privatsender RTL 2 beteiligt, dies stehe aber nicht zur Disposition, hieß es.

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