Süddeutsche Zeitung

Wimpern aus Pelz:Nerz im Auge

Die Wimper, das ist ein kleines Haar mit großer Wirkung. Deshalb ergreifen Frauen zuweilen die ungewöhnlichsten Maßnahmen.

Harald Hordych

Die Wimper, das ist ein kleines Haar mit großer Wirkung. Selbstredend benutzten schon kosmetikerfahrene Ägypterinnen Wimpernfarbe. Sie setzten auf den Effekt des wie durch einen Samtvorhang fallenden Blicks, dem Männer bekanntlich kaum etwas entgegenzusetzen haben. Der Farbaufstrich sollte die Wimpern größer und dunkler machen.

Bis heute können Frauen mit für Männer nur schwer nachvollziehbarer Verbitterung klagen: Ich habe zu kurze Wimpern. Deshalb nehmen sie künstliche Wimpern und Wimpernverlängerung auf sich. Letzteres ist sehr aufwendig. Pro Auge gelten 60 verlängerte Wimpern als Minimum für ein gutes Ergebnis. Dabei werden die Härchen an den Augenlidern nur 100 bis 150 Tage alt.

Der kostbarste Blick kommt nun aus Amerika. Die Kosmetikerin Karina Freedman hüllt die Augen in Nerz. Sie verlängert die Wimpern mit den Pelzhaaren. Wer das für verrückt hält, sollte erst das neueste Angebot Freedmans zur Kenntnis nehmen: Sie plant, Zobelpelze aus Russland einzuführen und die Haare für 400 Dollar an die Wimpern zu kleben.

Da fragt man sich: Wenn die Augen die Fenster zur Seele sind - wer, um Himmels willen, hängt sich denn Zobelgardinen vors Fenster?

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Quelle:
SZ vom 21.02.2009
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