Süddeutsche Zeitung

VIP-Klick: Christoph Waltz:Schauspieler sind gestört

Christoph Waltz ist ein ausgezeichneter Schauspieler. Nach seinen eigenen Worten ein Beleg für eine Entwicklungsstörung.

Christoph Waltz ist durch seinen Schauspieler-Preis in Cannes für seine Hauptrolle in "Inglourious Basterds" in aller Munde. In einem Interview hat er nun eine ganz eigene These zum Traumberuf des Schauspielers parat gehabt. "Ich kann mir vorstellen, dass der Wunsch, Schauspieler zu werden, auf einer fehlerhaften psychologischen Grunddisposition beruht - also mehr oder weniger auf einer Entwicklungsstörung", sagte der 52-Jährige im Interview mit der Tageszeitung.

Jeder wolle "irgendwann mal Schauspieler werden, aber die meisten entwachsen diesem Wunsch sehr bald". Wer den Beruf dann ergreife, "ist offenbar außerstande, jenem kindlichen Wunsch zu entwachsen". Auch ein Schauspieler mache diese Entwicklung durch, "aber dann klebt einem der Beruf schon an der Backe".

Als SS-Hauptmann Hans Landa ist der Schauspieler ab 20. August in Quentin Tarantinos Nazi-Farce "Inglourious Basterds" zu sehen. Das Drehbuch habe er anfangs für "völlig durchgeknallt" gehalten, sagte Waltz der taz.

Zu historischen NS-Dramen wie "Der Untergang" stehe er "mit aller Vehemenz in Opposition", sagte Waltz. "Ich sehe nicht ein, wieso ein Staatsschauspieler, dem man ein Bärtchen angeklebt hat, mehr Anspruch auf Wahrheit haben sollte als irgendeine Kasperlpuppe."

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