Süddeutsche Zeitung

Übergewicht bei Kindern:Finger weg!

Gerade zu Weihnachten meinen es die Verwandten zu gut und stopfen die Kleinen mit Süßigkeiten voll. Das hat Folgen.

In Deutschland leiden mehr als 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen an Übergewicht, mehr als sechs Prozent davon an Fettsucht (Adipositas) - deshalb sollten Eltern das Weihnachtsessen kalorienarm planen, rät die Augsburger Adipositas-Trainerin Lydia Gail.

"Beim Festessen soll immer Gemüse und Salat dabei sein, ein Knödel reicht zum Gänsebraten", sagte die Expertin. Vorsicht auch bei den Naschereien: Wenn Plätzchen auf dem Teller liegen, muss es nicht auch noch Kuchen am Nachmittag geben. "Man kann auch Gemüse-Spießchen machen oder an Karotten knabbern."

Gail appelliert an die Eltern, gerade an den Feiertagen ein "vernünftiges Ernährungsumfeld" für die Kinder zu schaffen. Dazu gehöre auch ein Spaziergang, der Besuch eines Hallenbades oder Spiele im Freien. "Kinder essen, wenn sie Langeweile haben und nur vor dem Fernseher sitzen." Wenn sie beschäftigt seien, würden sie nicht ans Essen denken.

Die Ernährungsberaterin empfiehlt auch, mit den Verwandten vor einem Weihnachtsbesuch zu reden, damit nicht noch mehr Süßigkeiten ins Haus kommen. "Notfalls müssen die Eltern das Zuckerwerk zum Nutzen ihrer Kinder konfiszieren", meint Gail.

Sie warnt davor, zu glauben, an den Feiertagen zugelegte Fettpolster später wieder los werden zu können. Gerade Kinder sollten ein stabiles Normalgewicht halten, damit sie abnehmen, wenn der Wachstumsvorgang weiter geht. Bei Übergewicht drohten schon im Kindesalter Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes.

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