Süddeutsche Zeitung

Tiere:Das letzte Nashorn

Sudan war sehr alt, konnte am Ende nur noch liegen. Vergangene Woche haben Tierärzte das Nördliche Breitmaulnashorn von seinen Qualen befreit. Problem: Er war der letzte Bulle seiner Art.

Von Sarah Pache

Sudan war der letzte Bulle seiner Art: Am Montag dieser Woche mussten kenianische Tierärzte das Nördliche Breitmaulnashorn einschläfern. 45 Jahre wurde Sudan alt. Nun gibt es weltweit nur noch zwei Weibchen dieser Art. Das sind Sudans Enkelin Fatu und seine Tochter Najin. Sie leben in jenem Wildreservat, in dem auch Sudan gestorben ist. Vor über 50 Jahren lebten in Afrika noch 2300 dieser Tiere. Um Nachwuchs zu bekommen und damit ihre Art zu erhalten, bräuchten die beiden einen Bullen, wie die männlichen Nashörner heißen. Leider hat Sudan am Schluss keine männlichen Nachkommen mehr gezeugt. Jetzt stehen die Nördlichen Breitmaulnashörner vor dem Aussterben. Ihr größter Gegner: der Mensch. Immer wieder hatten es Jäger auf die Nashorn-Hörner abgesehen, um sie teuer zu verkaufen. Dabei wurden sie ausgerottet.

Forscher wollen nun schaffen, was auf natürliche Weise nicht mehr geklappt hat. Sie haben die Spermien von Sudan und auch anderen Bullen eingefroren, um damit Nachkommen zu züchten. Die Technik dafür ist jedoch noch nicht so weit, und auch das Geld ist knapp. Deshalb hatte man schon in Sudans Namen Spendenaufrufe im Internet gestartet.

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Quelle:
SZ vom 24.03.2018
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