Süddeutsche Zeitung

Taufe im dänischen Königshaus:Nomen est omen

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Drei Monate hatten die Zwillinge von Kronprinz Frederik und Prinzessin Mary keine Namen. Nun sind sie endlich getauft - auf recht ungewöhnliche Weise.

Sie sind schon drei Monate auf der Welt und hatten bis dato noch keine Namen: Die Zwillinge des dänischen Kronprinzenpaares. Heute sind "den lille pige" und "den lille dreng", das kleine Mädchen und der kleine Junge, in der Kopenhagener Holmenskirche auf die Namen Josephine und Vincent getauft worden.

Dabei hatten die Dänen wochenlang mit Spannung auf die Bekanntmachung der Namen gewartet und auf ganz andere Namen getippt: Luise oder Ingrid für das Mädchen und Noah für den kleinen Prinzen.

Mit vollem Namen heißen die royalen Sprösslinge nun: Prinzessin Josephine Sophia Ivalo Mathilda und Prinz Vincent Frederik Minik Alexander. Ungewöhnlich bei den beiden ist der jeweils dritte Name: Er hat einen grönländischen Ursprung. Noch nie soll ein Angehöriger des dänischen Königshauses auf einen grönländischen Namen gehört haben.

Kronprinz Frederik und seine Frau Mary hatten vor der Zeremonie aber ein ganz anderes Problem: Für die Taufe der Königskinder ist ein besonderes, 141 Jahre altes Taufkleid vorgesehen. Eine Zwillingsgeburt hatte es seitdem in der dänischen Königsfamilie offenbar nie gegeben, also fehlte ein Kleid. Königin Margrethe, inzwischen siebenfache Oma, wusste Abhilfe: Sie hatte im Nachlass ihrer Mutter, Königin Ingrid, ein zweites Taufkleid gefunden.

Dass die Kleinen mal König oder Königin von Dänemark werden, ist eher unwahrscheinlich: Vincent nimmt in der Thronfolge den vierten Platz nach seinem Vater, seinem sechsjährigem Bruder Christian und seiner vierjährigen Schwester Isabella ein. Die kleine Josephine hat den fünften Rang, da sie 16 Minuten später auf die Welt kam als ihr Bruder.

Bei dieser ungewöhnlichen Namensgebung muss man hoffen, dass das Sprichwort Nomen est Omen nicht stimmt. Denn Ivalo und Minik haben recht merkwürdige Bedeutungen: Sehne und Tran.

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